Benutzerhandbuch

2.1 Allgemeines

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Die Abbildung eines Druckprozesses kann in größeren Organisationen, von der Datenannahme bis hin zum Finishing, oft komplex werden:

  • Diese Prozesse müssen (a) in bestehende Verwaltungsstrukturen eingebunden werden können und/oder (b) unabhängig von bereits vorhandenen Strukturen alleine bestehen können.
  • Die Bedienung muss einerseits intuitiv und für jeden Anwender in der Prozesskette verständlich sein, und andererseits auf Endgeräten wie Personalcomputer, Tablets oder Smartphones durchgeführt werden können.
  • Wiederkehrende Abläufe müssen automatisiert werden können und es müssen Möglichkeiten zum Datenaustausch mit anderen verwendeten Systemen bestehen.

Der Workflow ist ein Werkzeug mit dem der gesamte Druckvorstufenprozess von der Ausgangsdatei bis zur fertig gerenderten Druckdatei abgebildet wird. Die Fähigkeiten des Workflows basieren auf der Integration von Produkten der besten Technologiepartner im Umfeld der PDF-, der Farbmanagement- sowie der RIP-Technologien. Diese Eignungen sind gekoppelt mit modernen Bedienungskonzepten, basierend auf einem standardisierten Client-Server-Modell. Der Workflow deckt alle Prozesse eines modernen Datenworkflows, wie das Datenmanagement, die Datenaufbereitung, die Druckfreigabe, die Druckausgabeoptimierung und das Rendern der Druckdaten ab. Der Workflow selbst läuft auf einem Windows-Server und stellt diese vielfältigen, komplexen Funktionen allen Benutzern übersichtlich, effizient, leicht bedienbar und plattformunabhängig im Web-Browser zur Verfügung.

Auf Seite der Anwender ist außer dem zu verwendenden Browser Google Chrome – einer der modernsten, sichersten und schnellsten Browser – keinerlei Installation notwendig. Kommt darüber hinaus noch OnPoint PDF-Editor, der als Zusatz zur Abdeckung eines integrierten Workflows als Desktop Applikation zur Verfügung steht, zum Einsatz, so muss dieser zusätzlich installiert werden.

Auf Seite des Backends werden Schlüsseltechnologien von Technologiepartnern eingesetzt, die am Markt bereits in Anwendungen anderer Anbieter erfolgreich verwendet werden. Eine Herausforderung bei der Entwicklung des Workflows war, diese Technologien miteinander im Hintergrund zu verbinden. Damit soll sichergestellt werden, dass die Benutzbarkeit der komplexen Funktionen für die Anwender im Browser zur Verfügung steht. Bei der Entwicklung haben wir uns nicht nur darauf beschränkt, die bestehende Funktionalität der Technologiepartner umzusetzen, es war vielmehr ein gemeinsames Projekt zusätzliche Funktionen zu entwickeln, die wir für die Umsetzung unserer Vorstellungen benötigten.

Technologiepartner

Callas Software (D): Alle PDF basierten Prüfungen und Korrekturen sowie die Montagefunktionalität und die Ausgabe – basierend auf der APDFL (Adobe PDF Library) –  basieren auf der Integration der SDKs pdfToolbox und pdfChip aus dem Hause Callas, wo unter anderem auch Preflight in Adobe Acrobat DC entwickelt wurde.

ColorLogic (D): Die Umsetzung des Farbmanagements erfolgt basierend auf der Implementierung der Cross Color-X-Technologie der Farbexperten von ColorLogic. Dabei beschränkt sich die Integration auf die Verwendung des Farbrechners und der Möglichkeiten in der Profilerstellung.

Global Graphics (GB): Die Umsetzung des Rendering und Screening basieren auf der Implementierung des Harlequin Host Renderers, besser bekannt am Markt unter dem Namen Harlequin RIP, sowie von ScreenPro, der Rasterengine von Global Graphics. Weiterführende Techniken wie Mako werden zur PDF-Editierung im Browser verwendet.

Neben den Schlüsseltechnologiepartner greifen wir darüber hinaus noch auf die SDKs weiterer Technologiepartner, die im Umfeld des Workflow ihre Hard- und Softwarekomponenten anbieten, zurück. Dazu zählen Barbieri, xRite, Konica Minolta, Techkon sowie viele Druckerhersteller.

Der Workflow steht als offenes System zur Verfügung. Dies zeigt sich unter Anderem darin, dass

  • Korrekturprofile aus Acrobat Pro DC im Workflow verwendet werden können,
  • alle Farbprofile des Workflows jederzeit auch in anderen Programmen verwendet werden können,
  • RestAPIs zur Integration von führenden ERP- oder auch Maschinensteuerungssysteme verfügbar sind sowie
  • offene Standards, wie XML, JDF, XJDF, Json u.dgl. unterstützt werden.

Das System des Workflows bietet Module an, die jederzeit erweitert und den jeweiligen Anforderungen angepasst werden können. Diese Module beinhalten Lösungen für

  • den variablen Datendruck für Bild, Text, Farbe, Form und Barcode basierend auf Informationen aus dynamischen Generatoren bzw. aus Datenbanken,
  • die Tintenkostenkalkulation pro Druckdatei sowie der gesamten Montage,
  • das Farbmanagement sowie der damit verbundenen Optimierung des Farbauftrages am Drucksystem,
  • das Dateimanagement und der damit verbundenen strukturierten Ablage und Klassifizierung einzelner Druckdateien,
  • die Abbildung der Struktur von Aufträgen mit allen Informationen, die für den Auftrag sowie für die Auftragspositionen verwaltet werden müssen,
  • die Datenprüfung und zur Verfügungstellen von produktionsrelevanten bzw. produktionskritischen Informationen,
  • die manuelle bzw. automatisierte Datenaufbereitung von geprüften Dateien basierend auf den vorliegenden Informationen aus dieser Prüfung,
  • das Abstimmen der Farben gegenüber bestehender Vorlagen für einzelne Farben,
  • die Erstellung von Farbbüchern und Grid Charts,
  • die Verifizierung von Druckerzeugnissen gegenüber ISO-Standards,
  • das Montieren von Druckdaten auftragsübergreifend,
  • das Verwalten und Befüllen von Stanzformen,
  • die Automatisierung von wiederkehrenden Prozessen,
  • die Einbindung von führenden ERP-Systemen,
  • und vieles mehr.

Der Workflow stellt sicher, dass

  • Druckdaten möglichst strukturiert abgelegt und gefunden werden
  • Auftragsdaten möglichst einfach verwaltet und alle für die Entscheidung notwendigen Informationen zum Auftrag gesammelt werden
  • der Status des Auftrages jederzeit für verschiedene Bedienergruppen abrufbar ist
  • klare Übergabepunkte im gesamten Prozess zwischen Kundenbetreuer, Druckvorstufentechniker, Drucker und dem Controlling abgebildet werden können
  • eine Prüfung der Druckdaten in Form eines Preflight-Checks schon im ersten Schritt erfolgt und somit die Produktionsfähigkeit für das Drucksystem sicherstellt
  • lesbare Prüfberichte für die Kundenkommunikation zur Verfügung stehen
  • die Aufbereitung der Druckdaten für den Druck fast ausschließlich im Browserfenster abgebildet werden kann
  • die Datenaufbereitung für umfangreiche Änderungen über dafür spezialisierte Editoren abgebildet werden kann und dafür die notwendige Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden
  • personalisierte Inhalte auf Basis von vordefinierten Datensätzen oder über intuitive Eingabemöglichkeiten über ein Browserfenster erzeugt werden
  • auftrags- und motivbezogene variable Kosten (Tinten- und Materialverbrauch) schon nach dem Einchecken der Druckdaten zur Verfügung stehen
  • eine farbverbindliche Wiedergabe des Druckergebnisses auf dem gewählten Material erzielt werden kann und jederzeit über mögliche Farbabweichungen von zu erreichenden Farbwerten informiert wird
  • der Tintenverbrauch für das einzelne Motiv durch intelligente Farbarithmetik gesteuert werden kann, ohne dass dadurch Farbunterschiede erkennbar entstehen
  • eine farbverbindliche Ausgabe über verschiedene Drucksysteme oder Linien von gleichen Druckern bzw. über verschiedene Substrate hinweg abgebildet werden kann, ohne die Druckdaten erneut zu editieren
  • die Montage materialsparend in wenigen Schritten vorbereitet werden kann und wiederkehrende bzw. auf bestehende Stanzformen hin Schemata erzeugt und auf das Motiv angewandt werden können
  • alle Aufwände für die getätigten Prozessschritte protokolliert und für die Nachverfolgung bzw. das Controlling zur Verfügung gestellt werden
  • durch die Protokollierung ein Nachdruck zu jedem Zeitpunkt hergestellt werden kann, auch wenn sich inzwischen Prozesse, Materialien oder Druckerparameter geändert haben
  • die Inbetriebnahme des Systems vereinfacht wird, da alle Prozesse über ein browserbasiertes System abgebildet werden
  • keine nennenswerten Systemvoraussetzungen an das Endgerät hinsichtlich Hardware und Software vorgegeben sind.

Artikel Update: Workflow Version 1.16.0 – 09/2023

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