Erfahren Sie in diesem Artikel,
- welche Funktionen im Vorgang zur Verfügung stehen,
- für welche Arbeitsschritte Sie diesen Vorgang verwenden können, sowie
- eine Beschreibung eines Anwendungsbeispiels.
1. Einführung
Wie im Artikel Produktionskonfigurationen anlegen beschrieben, können Sie einer Produktionskonfiguration verschiedene Vorgänge hinzufügen. In diesem Artikel werden die Voraussetzungen sowie die Möglichkeiten, die im Vorgang Sonderfarbreport exportieren angeboten werden, genau beschrieben.
Bei der Verarbeitung von Motiven kann es notwendig sein, die Sonderfarben in den Druckdaten farblich an die Vorlage eines bestehenden Druckergebnisses anzupassen. Für den Schritt der Farbanpassung stehen im Workflow verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Wurden die passenden Farbwerte gefunden, müssen diese dem Motiv hinterlegt werden, damit sie beim Rendern der Druckdaten eingerechnet werden. Der Vorgang Sonderfarbreport exportieren dient in automatisierten Verarbeitungsprozessen dazu, jene Farbwerte, die für die Produktion von Sonderfarben verwendet werden, in Form eines Reports zu erstellen und abzulegen, um bei zukünftigen Reproduktionen auf diese Farbwerte wiederum zurückgreifen zu können.
Der Vorgang Sonderfarbreport exportieren wird in Produktionskonfigurationen verwendet, die einen gesamten Prozess – vom Hochladen der Druckdaten in den Workflow bis hin zur Ausgabe – abbilden, aber auch beim Anwenden von Produktionskonfigurationen auf ausgewählte Artikel bzw. Motive.
Der Vorgang Sonderfarbreport exportieren kann – bis auf die nachfolgend aufgelisteten Ausnahmen – flexibel und mehrfach innerhalb einer Produktionskonfiguration eingefügt werden. Folgende Vorgänge können vor dem Vorgang Sonderfarbreport exportieren nicht eingesetzt werden:
- Montage erzeugen – da daraus lediglich ein Produktionsauftrag aus der Montage erzeugt werden kann.
- Montage mit Auto-Nesting erzeugen – da daraus lediglich ein Produktionsauftrag aus der Montage erzeugt werden kann.
- Produktionsauftrag erzeugen – da dieser lediglich zur Übergabe an den Drucker verwendet werden kann.
- Produktionsauftrag für Druckreihen erstellen – da dieser lediglich zur Übergabe an den Drucker verwendet werden kann.
- Produktionsauftrag von Montage erzeugen – da dieser lediglich zur Übergabe an den Drucker verwendet werden kann.
- Zum Drucker übertragen – da auf gerenderte Daten kein weiterer Vorgang angewandt werden kann.
- Montage Report exportieren – da dieser lediglich zum Erstellen und Exportieren eines Montage Reports nach dem Erstellen eines Produktionsauftrags verwendet werden kann.
- Motiv prüfen und weiterleiten an – da dieser Vorgang lediglich als letzter Vorgang in einer Produktionskonfiguration eingesetzt werden kann.
2. Funktion und Ziel des Vorgangs
Die wesentlichste Funktion des Vorgangs Sonderfarbreport exportieren besteht darin, eine Zusammenfassung der verwendeten Sonderfarben in einer Datei zu Dokumentationszwecke zu erstellen.
Das Ziel dieses Schrittes ist es, die Sonderfarbreporte automatisiert für einzelne Motive zu erstellen und in einen lokalen Ordner zu exportieren, von wo aus sie abgerufen oder automatisch auf Fotokopierern ausgedruckt werden können.
Bevor Sie einen Sonderfarbreport automatisch exportieren können, müssen sie unter Administration > Freigaben eine Freigabe mit dem Typ Andere Server anlegen. Weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Freigaben einrichten des Artikels Externe Systeme einrichten.
2.1. Vorgang hinzufügen
Zum Hinzufügen des Vorgangs Sonderfarbreport exportieren, gehen Sie folgendermaßen vor:
- Öffnen Sie die entsprechende Produktionskonfiguration über Automatisierung > Produktionskonfigurationen und wechseln Sie anschließend zum Reiter Vorgänge.
- Fügen Sie den Vorgang Sonderfarbreport exportieren zur Vorgangsliste hinzu. Der Vorgang wird standardmäßig am Ende der bestehenden Liste eingefügt.
- Verschieben Sie den Vorgang an die gewünschte Position innerhalb der Konfiguration. Beachten Sie dabei die zuvor genannten Einschränkungen hinsichtlich der Platzierung – insbesondere, nach welchen Vorgängen dieser Schritt nicht eingefügt werden darf.
2.2. Vorgang einrichten
Nach dem Hinzufügen des Vorgangs Sonderfarbreport exportieren müssen die gewünschten Parameter für die Produktionskonfiguration gewählt werden.
Abbildung 1: Der Dialog Produktionskonfiguration hinzufügen mit gewähltem Vorgang Sonderfarbreport exportieren
Zum Konfigurieren des Vorgangs stehen folgende Optionen zur Verfügung:
Sonderfarbreport exportieren [1] – in diesem Bereich stehen folgende Auswahlmöglichkeiten bereit:
- Zielverzeichnis [2] – wählen Sie das Zielverzeichnis aus, in dem die Reporte gespeichert werden sollen. Beachten Sie, dass zuvor ein entsprechendes Verzeichnis über Administration > Freigaben freigegeben werden muss.
- Hierarchisch Archivieren [3] – durch die Eingabe eines »/« kann die Verzeichnishierarchie der anzulegenden Verzeichnisse im Dateisystem bestimmt werden. Beispiel:
${contact.display_name}/${print_order.order_number}erstellt im gewählten Zielverzeichnis das Verzeichnis »Kundenname« und darin ein weiteres Verzeichnis mit der »Auftragsnummer«. Fügen Sie einen Platzhalter für das zu erstellende Verzeichnis durch einen Klick auf Platzhalter hinzufügen [4] hinzu. - Dateiname nach dem Export [5] – geben Sie hier den gewünschten Dateinamen ein, den der Sonderfarbreport nach dem Export erhalten soll. Fügen Sie einen Platzhalter für den Dateinamen durch einen Klick auf Platzhalter hinzufügen [6] hinzu.
Reporteinstellungen [7] – in diesem Bereich stehen folgende Auswahlmöglichkeiten bereit:
- Papierformat [8] – wählen Sie das gewünschte Papierformat – A4 oder US Brief (8,5" x 11") – aus.
- Seitenausrichtung [9] – für die Seitenausrichtung eines Sonderfarbreports ist standardmäßig Hochformat gewählt; diese Einstellung kann nicht geändert werden.
- Sprache [13] – wählen Sie die gewünschte Sprache für den Sonderfarbreport aus. Damit werden die Beschriftungen der Felder im Report in der jeweiligen Sprache angezeigt. Beachten Sie jedoch, dass die Beschriftungen zu Benutzerdefinierten Felder nicht übersetzt werden!
- Farbabstand [10] – wählen Sie den gewünschten Farbabstand – ∆E76 oder ∆E00 – aus.
- Toleranz [15] – geben Sie hier die gewünschte Toleranz zur Klassifizierung an, ob der Farbabstand innerhalb oder außerhalb des zulässigen Schwankungsbereichs liegt.
- Layout [14] – für das Layout eines Sonderfarbreports ist standardmäßig das Layout Standard gewählt.
- Benutzerdefinierte Felder [11] – wählen Sie jene Benutzerdefinierten Felder aus, die im Standardreport angeführt sein sollen.
- Bemerkung [12] – geben Sie optional eine Bemerkung für den Sonderfarbreport an.
2.3. Platzhalter für Hierarchische Archivierung und Dateiname nach dem Export
Durch einen Klick auf die Schaltfläche Platzhalter hinzufügen [4] [6] (Abbildung 1) öffnet sich der Dialog Platzhalter auswählen mit den verfügbaren Platzhaltern für die Optionen »Hierarchisch Archivieren« und »Dateiname nach dem Export«.
Folgende Platzhalter stehen darin zur Verfügung:
Abbildung 2: Der Dialog Platzhalter auswählen für die dynamische Benennung des Motivnamens
Sinnvolle Platzhalterkonfigurationen für die hierarchische Ablage
Die Vielfalt an Platzhaltern macht die Auswahl nicht einfach. Nachfolgend möchten wir einige sinnvolle Platzhalterkonfigurationen aufzeigen:
${global.year_4digit}/KW ${global.week_2digit}/${print_order.order_number}– legt den Sonderfarbreport pro Jahr und Kalenderwoche ab und erzeugt darin für jede Auftragsnummer ein Unterverzeichnis.${contact.display_name}/${global.year_4digit}/${print_order.order_number}– legt den Sonderfarbreport pro Kunde und Jahr ab und erzeugt darin für jede Auftragsnummer ein Unterverzeichnis.${print_order.external_id}/${production_job.production_date}– legt den Sonderfarbreport pro externer Auftrags-ID an und erstellt darin ein Unterverzeichnis mit dem Produktionsdatum.
Sinnvolle Platzhalterkonfigurationen für Dateinamen
Die Vielfalt an Platzhaltern macht die Auswahl nicht einfach. Nachfolgend möchten wir einige sinnvolle Platzhalterkonfigurationen aufzeigen:
${global.random_guid}– erzeugt einen Reportnamen mit einer eindeutiger Nummer – z.B. a3328987-ac65-4a48-a29d-82c89ee1d471.${factory_job.file_ref.plain_name}– erzeugt einen Motivnamen, der dem Dateinamen ohne Dateiendung entspricht – z.B. Inaccurate_TrimBox_End.${global.random_guid}_${factory_job.file_ref.name}– erzeugt einen Reportnamen, der aus einer eindeutigen Nummer sowie dem aktuellen Dateinamen mit Dateiendung besteht – z.B. a3328987-ac65-4a48-a29d-82c89ee1d471_Banner.pdf.${motif.name}_${global.current_date}– erzeugt einen Reportnamen, der aus dem Motivnamen und dem aktuellen Datum besteht – z.B. Mein Motiv_03.10.2025.
3. Anwendungsbeispiel
Im nachfolgend beschriebenen Beispiel sollen Druckdaten über Automatisierung > Stapelverarbeitung im Workflow in einen Produktionsauftrag übertragen und dabei für jede Seite eines mehrseitigen Motivs ein Sonderfarbreport erzeugt und abgelegt werden.
Um dieses Vorhaben abzubilden, muss eine Produktionskonfiguration mit vier Vorgängen – Druckdaten einchecken und normalisieren, gefolgt von Motiv aufteilen, Sonderfarbreport exportieren und anschließend Produktionsauftrag erzeugen – in der angegebenen Reihenfolge angelegt werden.
Gehen Sie nun folgendermaßen vor:
- Wählen Sie den Menüeintrag Automatisierung > Stapelverarbeitung aus.
- Erstellen Sie eine neue Produktionskonfiguration über das Symbol Hinzufügen [16].
Abbildung 3: Der Bereich Stapelverarbeitung zu Beginn
- Die Vorgänge Druckdaten einchecken und normalisieren, gefolgt von Produktionsauftrag erzeugen, sind bereits gewählt. Vergeben Sie für die Produktionskonfiguration einen möglichst beschreibenden Namen [17] sowie optional eine Bemerkung [18] ein.
- Markieren Sie den Vorgang Druckdaten einchecken und normalisieren, und wählen Sie darin zumindest eine Check-in Prüf- und Korrekturvorlage [19] aus. Wenn Sie weitere Einstellungen vornehmen wollen, konfigurieren Sie diesen Vorgang ganz nach Ihren Bedürfnissen.
Abbildung 4: Der Dialog Produktionskonfiguration für Stapelverarbeitung mit den zwei Vorgängen, die standardmäßig eingefügt sind
- Markieren Sie den Vorgang Produktionsauftrag erzeugen und bestimmen Sie darin anschließend:
- Name [20] – fügen Sie den oder die gewünschten Platzhalter ein, um den Produktionsauftrag in der Automation möglichst eindeutig zu beschreiben.
- Ext. ID [21] – fügen Sie den oder die gewünschten Platzhalter ein, um beispielsweise den benötigten Verweis auf die Auftragsnummer auch im Produktionsauftrag zu führen.
- Bemerkung [22] – fügen Sie den oder die gewünschten Platzhalter ein, um beispielsweise benötigte weiterführende Informationen ebenfalls im Produktionsauftrag zu hinterlegen.
- Produktionsdatum [24] – fügen Sie, sofern Sie ein Produktionsdatum setzen wollen, den gewünschten Platzhalter ein.
- Lieferdatum [23] – fügen Sie, sofern Sie ein Lieferdatum setzen wollen, den gewünschten Platzhalter mit dem gewünschten Versatz zum Produktionsdatum ein.
- Ausgabevorlage [25] – durch die Auswahl der Ausgabevorlage bestimmen Sie abschließend, für welchen Drucker, auf welchem Material und mit welcher Farbseparation der Produktionsauftrag angelegt werden soll.
- Sollten die Parameter der Ausgabevorlage nicht stimmen, können Sie diese durch Klick auf Bearbeiten [26] anpassen. Alle weiteren Optionen in diesem Vorgang können anschließend benutzerdefiniert bestimmt und gespeichert werden.
Abbildung 5: Der Dialog Produktionskonfiguration für Stapelverarbeitung mit ausgewähltem Vorgang Produktionsauftrag erzeugen
- Über das Symbol Hinzufügen [27] fügen Sie noch den Vorgang Motiv aufteilen an der abgebildeten Stelle hinzu und bestimmen Sie darin die gewünschten Einstellungen. Für dieses Anwendungsbeispiel wählen Sie die Option Einzelseiten aus.
- Wenn in Anzahl der Kopien verteilen/übernehmen [28] die Option Angegebene Anzahl an Kopien für alle Seiten verwenden gewählt ist und im Feld Kopien [29] kein Wert bestimmt wird, wird standardmäßig die Anzahl der Kopien, die im Motiv angegeben ist, beibehalten.
Abbildung 6: Der Dialog Produktionskonfiguration für Stapelverarbeitung mit dem Vorgang Motiv aufteilen, welcher für das Beispiel benötigt wird
- Über das Symbol Hinzufügen [30] fügen Sie dann noch den Vorgang Sonderfarbreport exportieren an der abgebildeten Stelle hinzu.
- Wählen Sie mindestens das Zielverzeichnis [31] aus, in dem der Sonderfarbreport abgelegt werden soll.
- Wollen Sie die Sonderfarbreporte in Unterverzeichnissen innerhalb des gewählten Zielverzeichnisses ablegen, bestimmen Sie in Hierarchisch Archivieren [32] die entsprechende Ablagestruktur. Verwenden Sie dazu statische Texte sowie Platzhalter und fügen Sie ein
/ein, wenn ein Unterverzeichnis für den nachfolgenden Platzhalter erstellt werden soll. - Bestimmen Sie anschließend durch Hinzufügen von Platzhaltern in Dateiname nach dem Export [33], wie die Bezeichnung des Reports lauten soll.
- Nachdem Sie den letzten Schritt konfiguriert haben, speichern Sie die Einstellungen der Produktionskonfiguration durch Klick auf Speichern.
Abbildung 7: Der Dialog Produktionskonfiguration für Stapelverarbeitung mit den vier Vorgängen, welche für das Beispiel benötigt werden
- Im Reiter Stapelverarbeitung ausführen [34] fügen Sie über Dateien auswählen [35] die gewünschten Dateien von Ihrem lokalen Rechner hinzu. Geben Sie die gewünschte Anzahl an Kopien für die einzelnen Motive im Feld Menge [37] ein.
- Stellen Sie sicher, dass in der Auswahlliste für die Produktionskonfiguration [36] die zuvor erstellte Produktionskonfiguration ausgewählt ist.
- Klicken Sie auf Start [38], um den Vorgang der Stapelverarbeitung zu starten.
Abbildung 8: Der Einstellungsbereich des Menüpunktes Stapelverarbeitung
- Im nun geöffneten Dialog Stapelverarbeitung überprüfen Sie nochmals die Einstellungen.
- Klicken Sie auf Stapelverarbeitung starten [39], um den Vorgang zu starten.
Abbildung 9: Der Dialog Stapelverarbeitung zum Bestätigen der Ausführung
- Den jeweiligen Fortschritt der einzelnen Automationsaufträge können Sie entweder im Reiter Historie zur Stapelverarbeitung des Menüpunktes Automatisierung > Stapelverarbeitung als auch über Automatisierung > Automationsaufträge verfolgen.
- Navigieren Sie nach Abschluss des Auftrags auf Ihrem lokalen Rechner zum festgelegten Zielverzeichnis.
- Darin befinden sich die gespeicherten Sonderfarbreporte [40] – in unserem Beispiel drei Dateien, also für jede aufgeteilte Seite mit Sonderfarben ein Report.
Datei ohne Sonderfarbe(n)
Sollte eine Datei ohne Sonderfarbe in der automatisierten Verarbeitung enthalten sein (wie in unserer Beispieldatei auf Seite 4), wird diese übersprungen.
Abbildung 10: Das Zielverzeichnis mit den Sonderfarbreporten für drei aufgeteilte Seiten
Übungsdateien
Zum Nachstellen des beschriebenen Beispiels können Sie die Motive hier herunterladen.
Artikel Update: Workflow 1.21.1 –10/2025








