Erfahren Sie in diesem Artikel,
- wie Sie eine Profilierung anlegen,
- wie Sie eine Profilierung durchführen können und
- auf welche Parameter Sie bei der Durchführung einer Profilierung achten müssen.
1. Allgemeines zur Profilierung
Mit der Profilierung eines Materials wird die Kalibration – der Drucker druckt auf dem Material in einem linear definierten Zustand – und die Profilierung – die Beschreibung des Farbumfanges des Druckers auf dem Material – beschrieben.
Um ein Material im Workflow zu profilieren sind folgende Voraussetzungen zur Anlage einer Profilierung zu schaffen:
- Die im Drucksystem verwendeten Tinten anlegen
- Den Drucker anlegen und hinsichtlich der zu verwendenden Farbkonfigurationen zu konfigurieren
- Das Material mit der entsprechenden Materialausprägung anzulegen
2. Profilierung anlegen
Die Profilierung wird gestartet indem Sie zuerst die Profilierung anlegen und danach mit dem Durcharbeiten der Profilierungsschritte fortfahren. Zum Anlegen einer Profilierung gehen Sie folgendermaßen vor:
- Rufen den im Menüpunkt Farbe > Profilierung [2] auf.
- Wählen Sie + Neu [1] in der Aktionsleiste auf wodurch sich der Profilierung erstellen-Dialog öffnet.
Abbildung 1: Die Liste der Profilierungen
- Geben Sie Sie im Profilierung erstellen-Dialog den Namen [3] sowie eine Abkürzung [4] für die Profilierung ein.
- Wählen Sie im Anschluss Drucker, Druckkonfiguration, Material, Farbkonfiguration sowie Messgerät und Parametersatz für das Messgerät [5] aus. D.h. es müssen alle Parameter, die für die Profilierung ausgewählt sein müssen, bekannt sein.
- Sollten die Druckdaten nach dem Render-Vorgang direkt in ein bestimmtes Verzeichnis kopiert werden, so wählen Sie das entsprechende Verzeichnis in Zielverzeichnis [6] aus.
- Schließen Sie das Anlegen der Profilierung durch Klick auf Sichern ab.
Abbildung 2: Der Profilierung-Dialog
3. Profilierung durchführen
Die Profilierung durchläuft, abhängig vom gewählten Drucker bzw. der gewählten Farbkonfiguration, in drei bis fünf Schritten ab. Jeder einzelne Schritt kann dabei in weitere zwei bis vier Teilschritte aufgeteilt werden. Alle Schritte und Teilschritte sind sequentiell abzuarbeiten um die Kalibrierung und Profilierung schlussendlich abzuschließen.
Die nachfolgende Beschreibung geht von einer Farbkonfiguration CMYKcm inklusive Vorlinearisierung aus, damit alle fünf Schritte beschrieben werden können.
3.1. Vorlinearisierung
Schritt 1: Vorlinearisierung erstellen
- Öffnen Sie die erstellte Profilierung durch einen Doppelklick. Abhängig von der gewählten Farbkonfiguration und ob eine Vorlinearisierung anzuwenden ist, ist die Profilierung in bis zu fünf Schritten zu durchlaufen.
- Wählen Sie Vorlinearisierung [7] aus und klicken Sie auf den Teilschritt Vorlinearisierung erstellen [11].
Abbildung 3: Der Vorlineasierung-Dialog
Schritt 2: Korrekturwerte eingeben
- Es öffnet sich der Vorlinearisierung erstellen-Dialog, worin Sie den beabsichtigten Prozentwert eingeben können.
- Geben Sie den Prozentwert – zwischen 0% und 40% – in Korrektur [12] ein und klicken Sie auf Berechnen [13].
- Die Berechnung des Vorlinearisierungsprofils dauert wenige Sekunden.
- Zum Abschluss des Profilierungs-Schrittes klicken Sie auf Ok [14]. Damit öffnet sich der nächste Profilierungs-Schritt – in unserem Beispiel Übergänge.
Abbildung 4: Der Dialog Vorlinearisierung erstellen vor und nach der Berechnung
3.2. Übergang
Schritt 1: Übergang erstellen
- Wählen Sie den Profilierungs-Schritt Übergang [8] aus.
- Überprüfen Sie, ob das angeschlossene Messgerät [9] inklusive des gewünschten Parametersatz [10] ausgewählt ist.
- Klicken Sie auf Messvorlage. Dadurch öffnet sich der Messvorlage-Dialog - wählen Sie darin die Messvorlage, die Materialausprägung und das Zielverzeichnis aus. Klicken Sie auf Weiter [15] .
Abbildung 5: Der Messvorlage-Dialog nach abgeschlossenem Drucken
Schritt 2: Einmessen der Messvorlagen
- Im nächsten Schritt müssen Sie die gedruckten Messvorlagen mit dem angegeben Messgerät und dem gewünschten Parametersatz [16] einmessen.
Abbildung 6: Messen - Dialog
Schritt 3: Während und nach der Messung
- Während der Messung werden die einzelnen Farbwerte mit den Delta E-Werten [18] angezeigt. Beobachten Sie die Delta E-Werte, denn zu große Delta E-Wert könnten ein Indiz dafür sein, dass Sie den falschen Ausdruck der Messvorlage zum Messen verwenden.
- Nach Abschluss der Messung wird die Messdatei gespeichert. Ob die Messung gespeichert ist oder nicht erkennen Sie am Indikator (grüner Punkt) in der Option Gemessene Seiten [17].
- Sollten noch weitere Messvorlagen einzumessen sein, so wiederholen Sie die letzten Schritte.
- Nachdem alle Messvorlagen eingemessen sind kann der Teilschritt durch Klick auf Weiter [19] abgeschlossen werden. Dadurch wechseln wir automatisch in den nächsten Teilschritt Analyse.
Abbildung 7: Der Messen - Dialog während des Messvorgangs.
Schritt 4: Analyse der Messdaten
- Im Teilschritt Analyse kann auf die Messergebnisse [20] bzw. auf die Messdateien [21] zugegriffen werden.
- Drücken Sie auf Weiter [22], um in den nächsten Teilschritt, die Berechnung bzw. Erstellung des Übergangsprofil, zu springen.
Abbildung 8: Der Analyse-Dialog mit geöffnetem Reiter Dateien
3.3. Linearisierung
Nach der Vorlinearisierung und den Übergangen müssen Sie die Linearisierung durchführen. Gehen Sie folgendermaßen vor:
Schritt 1: Erstellen der Linearisierung
- Wählen Sie den Schritt Linearisierung [23] aus.
- Überprüfen Sie, ob das angeschlossene Messgerät [24] inklusive des gewünschten Parametersatz [25] ausgewählt und verfügbar ist. Haben Sie das schon im Profilierungsschritt Vorlinearisierung überprüft, sollte der selbe Parametersatz und das Messgerät bereits ausgewählt sein.
- Es stehen Ihnen in diesem Schritt alle Teilschritte zur Verfügung. Sie müssen alle vier Teilschritte nun durcharbeiten.
Abbildung 9: Der Bereich Linearisierung innerhalb der Profilierung
Schritt 2: Drucken der Messvorlage
- Klicken SIe auf Messvorlage [26], dadurch öffnet sich der Messvorlage-Dialog.
- Im geöffneten Messvorlage - Dialog können Sie mehrere Einstellungen vorzunehmen.
- Haben Sie alle Einstellungen gewählt, müssen Sie den Rendervorgang starten. Drücken Sie dazu Drucken [30].
- Drucken Sie nun die Messvorlage am Drucker am dafür ausgewählten Material aus.
- Klicken Sie Weiter [31] um die Messvorlage zu messen und in den nächsten Teilschritt umzuschalten. Es wird der Messen-Dialog geöffnet.
Abbildung 10: Der Dialog Messvorlage
Abbildung 11: Der Messen-Dialog
Schritt 3: Messen der Messvorlage
- Befestigen der Messvorlage auf dem Messtisch. (Laut Handbuch)
- Das benötigte Messgerät [32] sowie die Messkonfiguration [33] sollten automatisch korrekt gewählt sein.
- Sie müssen in einem weiteren Schritt den Seitenindex [34] ausgewählt haben. In diesem Beispiel entfällt diese Option, da die gezeigte Messvorlage nur eine Seite besitzt.
- Durch den Klick auf Seite 1 messen [35] beginnen Sie den Messvorgang. Bei Messgeräten, die die Messvorlage einziehen, müssen Sie die Messvorlage auf den dafür vorgesehenen Bereich einlegen. Bei allen anderen Messgeräten wird die Initalisierung des Messgerätes durchgeführt und der Messvorgang inkl. einer möglichen automatischen Erkennung des Messbereiches gestartet.
- Während der Messung werden die einzelnen Farbwerte mit den Delta E-Werten [37] angezeigt. Beobachten Sie die Delta E-Werte, denn zu große Werte könnten ein Indiz für den falschen Ausdruck der Messvorlage sein.
- Wenn die Messung abgeschlossen ist, wird die Messdatei gespeichert. Ob die Messung gespeichert ist oder doch nicht, erkennen Sie am Indikator (grüner Punkt) in der Option Gemessene Seiten [36] .
- Sollten weitere Messvorlagen einzumessen sein, so müssen Sie den Vorgang im letzten Schritt wiederholen.
- Wenn alle Messvorlagen eingemessen sind, kann der Teilschritt durch den Klick auf Weiter [38] abgeschlossen werden. Durch diese Aktion wechseln Sie automatisch in den nächsten Schritt Analyse. In den nächsten Schritt kommen Sie auch durch den Klick auf den Analyse [28] - Button.
Abbildung 12: Der Messen-Dialog nach dem Messvorgang
Schritt 4: Analyse der Messvorlage
- In diesem Schritt haben Sie die Möglichkeit die Messergebnisse [39] bzw. auf die Kurven und Messdateien [40] in einem eigenen Reiter zuzugreifen.
- Drücken Sie auf Weiter [41] oder auf den Linearisierungsprofil erstellen [29] Button, um in den nächsten Teilschritt, die Erstellung des Linearisierungsprofil, zu springen.
Abbildung 13: Ausschnitt des Analyse - Dialogs
Schritt 5: Linearisierungsprofil erstellen
- Im nächsten Teilschritt können Sie das Linearisierungsprofil für das Profilierungsprofil berechnen. Dazu müssen Sie die gewünschten Tintenbegrenzung [42] für die einzelnen Farben eintragen. Sie können auch das System über die Checkbox Auto [43] die optimalen Werte berechnen lassen. Um die Profile zu berechnen, müssen Sie in der Fußzeile des Dialogs auf Berechnen [44] klicken.
- Wenn Sie Sie die Linearisierungsprofile berechnet haben, klicken Sie Ok [45]. Mit der Eingabe von Ok haben Sie den letzten Punkt des Profilierungsschrittes Linearisierung fertiggestellt.
Ausbildung 14: Ausschnitt des Linearisierungsprofil erstellen - Dialog
3.4. Gesamtfarbauftragsprofil
Je nach Druckverfahren und eingesetzten Material dürfen bestimmte Farbauftragswerte nicht überschritten werden, da sonst die Trocknungszeit zu groß wird und die Farbe bei der Weiterverarbeitung verschmieren kann.
Schritt 1: Erstellen der Gesamtfarbbegrenzug
- Wählen Sie den Profilierungs-Schritt Gesamtfarbbegrenzung [46] aus.
- Überprüfen Sie neuerlich ob das angeschlossene Messgerät [47] inklusive des gewünschten Parametersatz [48] ausgewählt ist.
- Sollten Sie die Überprüfung im Profilierungsschritt Linearisierung überprüft haben, dann sollte der selbe Parametersatz und das jeweilige Messgerät bereits ausgewählt sein.
- In diesem Schritt stehen Ihnen nur die Teilschritte: Messvorlage drucken und Gesamtfarbauftragsprofil erstellen zur Verfügung.
Abbildung 15: Sie gelangen in den Bereich Gesamtfarbbegrenzung, hier am Beispiel einer neu angelegten Profilierung gezeigt
Schritt 2: Drucken der Messvorlage
- Klicken Sie auf Messvorlage drucken [49] . Dadurch öffnet sich der Messvorlage drucken - Dialog.
- Tätigen Sie alle nötigen Einstellungen und starten Sie den Rendervorgang. Dazu klicken Sie in der Fußzeile des Dialogs auf Drucken [51]. Der Rendervorgang sollte nach wenigen Sekunden abgeschlossen und für den Druck bereit sein.
- Drucken Sie nun die Messvorlage am gewünschten Drucker am dafür ausgewählten Material aus.
- Um in einem weiteren Schritt das Gesamtfarbauftragsprofil zu erstellen müssen Sie mit Weiter [52] oder mit dem Klick auf den Gesamtfarbauftragsprofil erstellen [50] - Button in den nächsten Teilschritt umschalten. Dadurch öffnet sich der Gesamtfarbauftragsprofil erstellen - Dialog.
Abbildung 18: Ausschnitt des Messvorlage drucken - Dialogs
Schritt 3: Berechnung des Gesamtfarbauftragsprofils
- Im nächsten Schritt berechnen Sie das Gesamtfarbauftragsprofil für das Profilierungsprofil.
- Im Workflow haben Sie im Gesamtfarbauftragsprofil erstellen - Dialog die Möglichkeit, den Wert individuell durch einen Schieberegler [53] festzulegen. Um das Profil zu berechnen müssen Sie in der Fußzeile des Dialogs auf Berechnen [55] klicken.
- Wenn Sie das Gesamtfarbauftragsprofil berechnet haben, können Sie auf Ok [54] klicken. Mit der Eingabe von Ok haben Sie den letzten Teilschritt im Profilierungsschritt Gesamtfarbbegrenzung fertiggestellt.
Abbildung 19: Ausschnitt des Gesamtfarbauftragsprofil erstellen - Dialog
3.5. Profilierung
Im vorletzten Schritt kommen wir zur Profilierung für eine perfekte und stabile Wiedergabe von Motiven auf Materialien auf bestimmten Druckern.
Schritt 1: Profilierung erstellen
- Wählen Sie den Profilierungs-Schritt Profilierung [57] aus.
- Überprüfen Sie, ob das angeschlossen Messgerät [58] inklusive des gewünschten Parametersatz [59] ausgewählt wurde bzw. ist. Wenn Sie dies in den vorherigen Schritten überprüft haben, sollte der selbe Parametersatz und das Messgerät bereits ausgewählt sein.
Abbildung 20: Sie gelangen in den Bereich Profilierung, hier am Beispiel einer neu angelegten Profilierung gezeigt
Schritt 2: Messvorlage drucken
- Klicken Sie auf Messvorlage drucken [60]. Dadurch öffnet sich der Messvorlage drucken-Dialog
- Wenn Sie alle Einstellungen ausgewählt haben, kann der Rendervorgang starten. Klicken Sie dazu Drucken [64].
- Drucken Sie nun die Messvorlage am Drucker am dafür ausgewählten Material aus.
- Um die Messvorlage zu messen müssen Sie mit Weiter [65] oder mit einem Klick auf Messvorlage messen [61] in den nächsten Teilschritt umschalten. Es wird der Messvorlage - Dialog geöffnet.
Abbildung 21: Ausschnitt des Messvorlage-Dialogs
Schritt 3: Messvorlage einmessen
- Befestigen der Messvorlage auf dem Messtisch. (Laut Handbuch)
- Das benötigte Messgerät [66] sowie der Parametersatz [67] sollte automatisch korrekt gewählt sein.
- Sie müssen in einem weiteren Schritt den Seitenindex [68] ausgewählt haben.
- Während der Messung werden die einzelnen Farbwerte mit den Delta E-Werten angezeigt. Beobachten Sie die Delta E-Werte [70] , denn zu große Werte könnten ein Indiz für den falschen Ausdruck der Messvorlage sein.
- Wenn die Messung abgeschlossen ist, wird die Messdatei gespeichert. Anhand eines Indikators (grüne Punkte) erkennen Sie, ob die gemessenen Seiten [69] wirklich gespeichert wurden.
- Wenn es ein Problem bei der Messvorlage gibt, müssen Sie den Vorgang im letzten Schritt nochmals wiederholen.
- Sollten Sie alle Messvorlagen eingemessen haben, kann der Teilschritt durch den Klick auf Weiter [71] abgeschlossen werden. Durch diese Aktion wechseln Sie automatisch in den nächsten Schritt Analyse. In den nächsten Schritt kommen Sie auch durch den Klick auf den Analyse [62] - Button.
Abbildung 22: Ausschnitt des Messen - Dialog
Schritt 4: Analyse der Messdaten
- Im Profilierungsschritt: Analyse haben Sie die Möglichkeit die Messergebnisse [72] visuell zu überprüfen bzw. auf die Dateien [73] zuzugreifen.
Abbildung 23: Ausschnitt des Analyse - Dialogs mit geöffneten Messergebnis - Reiter
Schritt 5: Erstellen eines Materialprofils
- Drücken Sie auf Weiter [74] oder auf den Materialprofil erstellen [63] Button, um in den nächsten Teilschritt, die Erstellung des Materialprofils, zu springen
Bevor Sie die eigentliche Profilierung beenden können, müssen Sie noch Materialprofile generieren. Als Standardeinstellung werden Ihnen im Profile- Panel [75] des Materialprofil erstellen - Dialogs drei verschiedene Standardprofile - Standard, Economy und Best Match angezeigt.
2. Um die Materialprofile zu berechnen, müssen Sie in der Fußzeile des Materialprofil erstellen - Dialog auf Alle Berechnen [77] klicken.
3. Mit der Eingabe von Ok [76] in der Fußzeile des Dialoges haben Sie den letzten Teilschritt im Profilierungsschritt fertiggestellt.
Abbildung 24: Ausschnitt des Materialprofil erstellen - Dialogs
Artikel Update: Version 1.14.1; Februar 2023