Benutzerhandbuch – Durst

Produktionsauftrag zum Drucker übertragen

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Erfahren Sie in diesem Artikel,

  • wie Sie einen Produktionsauftrag zum Drucker übertragen,
  • welche Möglichkeiten bestehen, einzelne oder mehrere Produktionsaufträge an den Drucker zu übertragen, und
  • welche Parameter noch im Dialog Zum Drucker übertragen geändert werden können.

1. Allgemeines

Der letzte Schritt einer Druckproduktion besteht in der Übergabe der Druckdaten an den Drucker. Dabei werden das Dokument bzw. die Montage zusammen mit allen erforderlichen Render- und Farbmanagementparametern an den integrierten RIP übergeben. Das Ergebnis des RIP-Vorgangs ist in der Regel eine gerätespezifische Steueranweisung (Jobticket) für den Drucker sowie die zugehörigen Druckdaten. Beide werden anschließend über das Netzwerk an den Drucker übertragen.

Erfolgt die Ausgabe der Druckdaten in Form eines PDFs, so wird der RIP-Prozess übersprungen. In diesem Fall werden die erzeugten PDF-Dateien im für den PDF-Export bzw. den PDF-Drucker definierten Zielverzeichnis abgelegt.

Ist im Produktionsauftrag zusätzlich ein Schneidegerät mit einem Parameterset ausgewählt, werden im selben Prozess die Schneidedateien für den Druckjob erzeugt und an die hinterlegte IP-Adresse des Schneidegeräts übertragen. Dies erfolgt unabhängig davon, ob die Druckdaten über den RIP oder direkt als PDF ausgegeben werden.

Nach Abschluss dieser Vorgänge ist der Produktionsschritt für die Applikation abgeschlossen. Der Status ändert sich automatisch auf Am Drucker verfügbar. Falls das angeschlossene Drucksystem mit dem Workflow kommuniziert, kann sich – abhängig von der Art der Integration – der Status des Produktionsauftrags anschließend automatisch entsprechend dem Fortschritt am Drucker aktualisieren.

2. Vorgehensweisen

Um einen oder mehrere Produktionsaufträge an den/die Drucker bzw. das Zielverzeichnis zu übergeben, kann – abhängig von der Arbeitsweise in einem Betrieb und dem Einsatz im Workflows – unterschiedlich vorgegangen werden.

2.1. Im Schnelldruck

Wie Sie über das Menü Automatisierung > Schnelldruck einen Produktionsauftrag erzeugen, können Sie im Artikel Erstellen eines Produktionsauftrags nachlesen. Wenn Sie nicht nur den Produktionsauftrag anlegen wollen, sondern den erzeugten Produktionsauftrag unmittelbar nach dem Erzeugen an den Drucker bzw. das Zielverzeichnis übertragen wollen, müssen Sie lediglich den Befehl Zum Drucker übertragen [1] in der Aktionsleiste ausführen.

Dadurch werden folgende Schritte automatisch vom Workflow ausgeführt:

  1. Die Druckdaten werden an die Anwendung übergeben.
  2. Der Produktionsauftrag wird in der Anwendung angelegt und die Druckdaten dem Produktionsauftrag zugewiesen.
  3. Die Druckdaten werden entsprechend den Einstellungen für die Ausgabe aufbereitet.
  4. Im Produktionsauftrag wird die gewählte Ausgabekonfiguration gesetzt.
  5. Die Motive werden basierend auf dem gewählten Montage-Modus und der Montage-Vorlage in der Größe der gewählten Materialausprägung montiert.
  6. Der Produktionsauftrag wird an die Renderinstanz (RIP) übergeben. Die gerippten Daten werden zusammen mit dem Jobticket an den Drucker übertragen.
  7. Ist kein RIP-Prozess angestoßen worden, werden die Druckdaten in Form eines PDFs direkt an das Zielverzeichnis übergeben.
  8. Wurde ein Schneidegerät mit entsprechendem Parametersatz ausgewählt, wird zusätzlich die Schneidedatei erzeugt und in das hinterlegte Verzeichnis übertragen.

Abbildung 1: Der Menüpunkt Automatisierung > Schnelldruck

2.2. Über Produktionskonfigurationen

Produktionskonfigurationen, welche in Automatisierung > Produktionskonfigurationen erstellt werden können, stellen im Workflow jene Verfahrensbeschreibungen dar, die den Prozess, den ein Motiv durchlaufen muss, beschreiben. Produktionskonfigurationen werden im Umfeld der Stapelverarbeitung, der Hotfolder oder zur Erstellung von Automationsaufträgen verwendet.

Zur Beschreibung des Prozesses in einer Produktionskonfiguration bedient man sich der Vorgänge, die einzelne Teilschritte des Prozesses ausführen. Mithilfe der Vorgänge kann unter anderem ein Produktionsauftrag erstellt werden, der anschließend mit dem Vorgang »Zum Drucker übertragen« direkt zum Zielverzeichnis geschickt wird.

Über die Produktionskonfiguration werden folgende Schritte automatisch in der Anwendung ausgeführt:

  1. Die Druckdaten durchlaufen alle Vorgänge, die in der ausgewählten Produktionskonfiguration definiert wurden.
  2. Über den Vorgang Zum Drucker übertragen [2] wird der Produktionsauftrag an die Render-Engine (RIP) oder als PDF übergeben. Die gerippten Daten werden zusammen mit dem Jobticket an den Drucker übertragen. Weiterführende Informationen zum Vorgang finden Sie im Artikel Vorgang »Zum Drucker übertragen«.
  3. Wird kein RIP-Prozess angestoßen, werden die Druckdaten in Form eines PDFs direkt an das Zielverzeichnis übergeben.
  4. Wurde ein Schneidegerät mit entsprechendem Parametersatz ausgewählt, wird noch die Schneidedatei erzeugt und in das hinterlegte Verzeichnis übertragen.

Abbildung 2: Der Vorgang Zum Drucker übertragen im Dialog Produktionskonfiguration bearbeiten

Automatisierung im Detail

Eine detaillierte Beschreibung zu Produktionskonfigurationen, den zur Verfügung stehenden Vorgängen sowie zur Erstellung eines Hotfolder, einer Stapelverarbeitung oder eines Automationsauftrags finden Sie im Kapitel »Automatisieren«.

2.3. Aus der Liste der Produktionsaufträge

Bereits erzeugte Produktionsaufträge lassen sich schnell an den Drucker übergeben, indem Sie in der Funktionsleiste des Menüpunktes Produktionsauftrag den Befehl Zum Drucker übertragen [3] aufrufen. Durch den Aufruf des Befehls öffnet sich der Dialog Zum Drucker übertragen, in dem Sie zusätzliche Einstellungen vornehmen können.

Es spielt keine Rolle, ob Sie in der Liste der Produktionsaufträge einen einzelnen Eintrag oder mehrere Einträge ausgewählt haben. Der einzige Unterschied besteht in den Optionen, die im Dialog Zum Drucker übertragen verfügbar sind. Die einzelnen Möglichkeiten innerhalb der Druckdialoge werden im Folgenden beschrieben.

Abbildung 3: Die Liste der Produktionsaufträge des Menüpunktes Produktionsaufträge

Zum Drucker übertragen im geöffneten Produktionsauftrag

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Befehl »Zum Drucker übertragen« auch im geöffneten Produktionsauftrag verfügbar ist. In diesem Fall kann jedoch nur der aktuell geöffnete Produktionsauftrag an den Drucker übergeben werden.

3. Dialog »Zum Drucker übertragen«

Je nachdem, ob Sie einen einzelnen Eintrag oder mehrere Einträge in der Liste der Produktionsaufträge ausgewählt haben, wird nach Ausführen des Befehls Zum Drucker übertragen ein entsprechender Dialog angezeigt.

Die verfügbaren Optionen in den Druckdialogen werden im Folgenden beschrieben.

3.1. Einzelnen Produktionsauftrag übertragen

Wenn Sie nur einen einzelnen Eintrag in der Liste der Produktionsaufträge ausgewählt haben oder sich in der Detailansicht eines Produktionsauftrags befinden, wird der standardmäßige Dialog »Zum Drucker übertragen« angezeigt. In diesem Dialog können Sie zahlreiche Einstellungen vornehmen.

Der Dialog Zum Drucker übertragen besteht aus drei Einstellungsbereichen – diese sind:

3.1.1. Allgemein

Im Einstellungsbereich Allgemein stehen zwei Teilbereiche zur Verfügung, worin Informationen eingesehen und Eingaben vorgenommen werden können. Diese zwei Teilbereiche sind:

  • Übersicht (grüner Bereich) – dieser Bereich zeigt neben einer Vorschau die Anzahl der platzierten Motive, die Seitengröße sowie die gewählte Skalierung an. Darunter befindet sich die gewählte Ausgabekonfiguration, die Sie hier nicht mehr ändern können.
  • Einstellungen (roter Bereich) – in diesem Bereich befinden sich alle Einstellungsmöglichkeiten.

Abbildung 4: Der Einstellungsbereich Allgemein des Dialoges Zum Drucker übertragen

Legen Sie im Einstellungsbereich Allgemein die Anzahl der zu druckenden Exemplare, eine abweichend Farbstrategie, die Art der Farbeinsparung, die DeviceN-Farbkorrektur sowie das Zielverzeichnis am Drucker fest.

  • Seiten [4] – wählen Sie in diesem Bereich aus, ob alle Seiten oder nur ein Seitenbereich [5] gedruckt werden soll.
  • Kopien [6] – hier werden die zu druckenden Kopien angezeigt. Die Berechnung der Kopien erfolgt beim Abspeichern der Montage im Montage-Editor. Sollten dennoch mehrere Kopien gedruckt werden sollen, kann der Wert hier überschrieben werden.
  • Ausgabekonfiguration [7] – durch Klick auf Bearbeiten [7] kann die Farbstrategie, der Farbeinsparung, das definierten Zielverzeichnis sowie eine DeviceN-Farbkorrektur noch vorgenommen werden. Folgende Änderungen können vorgenommen werden:
    • Farbstrategie – wählen Sie eine abweichende Farbstrategie aus, wenn Sie sich aus bestimmten Überlegungen heraus für eine andere Separationsmethode entschieden haben.
    • Farbeinsparung – wählen Sie abhängig von den Qualitätsanforderungen aus, mit welcher Farbeinsparung die Umrechnung der Separationen erfolgen soll.
    • Zielverzeichnis – ändern Sie bei Bedarf noch das Zielverzeichnis, wo die Druckdaten mit dem Jobticket bzw. die exportierten PDF-Dateien abgelegt werden sollen. Wie Sie Zielverzeichnisse einrichten, können Sie im Artikel Freigaben einrichten nachlesen.
    • DeviceN-Farbkorrektur – wählen Sie optional noch eine Farbkorrektur aus, wenn die Ausgabe aufgrund eines Vorhabens – z.B. höherer Kontrast, etwas hellere Darstellung usw. – abweichend von der Profilierung erfolgen soll. Beachten Sie, dass eine vorgenommene DeviceN-Farbkorrektur zusätzlich zur gewählten Farbkorrektur im Reiter Ausgabekonfiguration des Produktionsauftrags angewendet wird.
  • Informationen zum Druck [8] – geben Sie hier optional zusätzliche Informationen ein, die für den Druck wichtig sein könnten. Diese Informationen könne, abhängig von der installierten Druckersoftware, noch dort in der Benutzeroberfläche angezeigt werden.

3.1.2. Layout

Unter Weitere Optionen [9] (Abbildung 4) finden Sie das Dropdown-Menü Layout.

Darin legen Sie fest, ob die Ausgabe in Originalgröße erfolgen oder ob eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung angewendet werden soll – entweder als absolute Größe oder als Prozentsatz [10]. Zudem können Sie bestimmen, ob die Ausgabe horizontal oder vertikal gespiegelt [12], gedreht [11] oder ob lediglich jede zweite Seite um 180° gedreht [13] werden soll.

Abbildung 5: Der Reiter Größe des Dialoges Zum Drucker übertragen

3.1.3. Erweitert

Unter Weitere Optionen [9] (Abbildung 4) finden Sie das Dropdown-Menü Erweitert.

Hier legen Sie fest, ob gleichzeitig mit der eigentlichen Ausgabe ein zusätzlicher Druckjob für Vor- und Nachlauf am Drucker erzeugt werden soll. Ein solcher zusätzlicher Druckjob wird häufig in der Etiketten- oder Faltschachtelproduktion benötigt, um die Kontrolle von Stanzkonturen vor die Ausgabe zu überprüfen. Außerdem bestimmen Sie hier, welcher Inhalt für Vor- und Nachlauf gedruckt werden soll.

Abbildung 6: Der Reiter Vor- Nachlauf des Dialoges Zum Drucker übertragen

Um die Optionen für den Vor- und Nachlauf zu definieren, müssen Sie auf Bearbeiten [14] klicken. Folgende Optionen stehen im Dialog Vor- Nachlauf zur Verfügung:

  • Vorlauf [15] – geben Sie die Anzahl der Kopien ein, welche für den Druckjob des Vorlaufs – wird am Beginn eines Produktionsauftrags gedruckt – an den Drucker übergeben wird.
  • Nachlauf [18] – geben Sie die Anzahl der Kopien ein, welche für den Druckjob des Nachlaufs – wird am Ende eines Produktionsauftrags gedruckt – an den Drucker übergeben wird.
  • Alle Prozessfarben vom Produktionsauftrag einschließen [16] – durch Aktivieren dieser Option wird das normale Druckmotiv im Vorlauf mitgedruckt. Wenn Sie jedoch nur die Stanzform bzw. andere Sonderfarben ausgeben wollen, deaktivieren Sie diese Option.
  • Deckkraft [19] – geben Sie hier die gewünschte Deckkraft der zu druckenden Prozessfarben an.
  • Verwendete Sonderfarben [17] – bestimmen Sie durch Aktivierung der jeweiligen Sonderfarbe im gleichnamigen Bereich, welche Sonderfarbe – z.B. Marken – auf dem Vor- bzw. Nachlauf gedruckt werden sollen.
  • Verwendete Technische Farben [20] – bestimmen Sie durch Aktivierung der jeweiligen technische Farbe, welche technische Farbe – z.B. Schneidelinie – auf dem Vor- bzw. Nachlauf gedruckt werden sollen.

3.2. Mehrere Produktionsaufträge übertragen

Wenn mehrere Produktionsaufträge ausgewählt sind, kann jeder einzelne Auftrag – sofern er korrekt vorbereitet wurde – an unterschiedliche Drucker mit jeweils eigener Farbigkeit und Auflösung übergeben werden.

Werden mehrere Aufträge gleichzeitig an den Drucker oder in ein Zielverzeichnis übertragen, können zusätzliche Einstellungen entweder für jeden Auftrag einzeln – klicken Sie dazu auf den jeweiligen Auftrag – oder für alle Aufträge gemeinsam – klicken Sie dazu auf den Stern [21] – vorgenommen werden.

Werden die Einstellungen für alle ausgewählten Aufträge gemeinsam festgelegt, stehen nur eingeschränkte Optionen zur Verfügung. In diesem Fall können lediglich die Informationen zum Druck [22], die Drehung [23] sowie das Spiegeln [24] für alle Aufträge einheitlich definiert werden. Alle übrigen Einstellungen müssen für jeden Auftrag separat vorgenommen werden.

Abbildung 7: Der Dialog Zum Drucker übertragen für mehrfach ausgewählte Produktionsaufträge

4. Übertragung starten

Sobald Sie alle gewünschten Einstellungen vorgenommen haben, können Sie mit einem Klick auf die Schaltfläche Zum Drucker übertragen den RIP-Vorgang sowie die Übertragung der Daten in das Zielverzeichnis des Druckers starten. Nach erfolgreicher Übertragung erscheint der Druckauftrag sofort in der Druckersoftware im ausgewählten Verzeichnis.

Den Fortschritt des RIP-Vorgangs können Sie im Dialog Aktivitäten verfolgen. Da der RIP-Prozess im Hintergrund abläuft und mehrere Druckaufträge parallel verarbeitet werden können, ist es nicht erforderlich, auf die Fertigstellung zu warten. Sie können währenddessen mit weiteren Aufgaben im Workflow fortfahren.

Abbildung 8: Der Dialog Aktivitäten mit laufenden, abgeschlossenen und fehlerhaften Prozessen

5. Erneut zum Drucker übertragen

Beim erstmaligen Ausführen des Dialogs Zum Drucker übertragen wird im Hintergrund vor dem RIP-Vorgang die Montage erneut ausgeführt, um alle dynamischen Werte auf dem Montagebogen zu aktualisieren. Dadurch kann sich der gesamte Rendervorgang etwas verlängern. Besonders bei sehr umfangreichen Aufträgen mit variablen Daten kann die Erstellung eines mehrseitigen PDFs – mit bis zu einer Million Seiten – mehrere Minuten in Anspruch nehmen.

Wenn Sie einen Produktionsauftrag erneut an den Drucker übertragen möchten, können Sie den gewohnten Dialog Zum Drucker übertragen erneut aufrufen. Damit wird der gesamte Ausgabevorgang inklusive der Montage erneut gestartet. Möchten Sie hingegen nur den RIP-Vorgang erneut ausführen, wechseln Sie in die Detailansicht des Produktionsauftrags und wählen in der Funktionsleiste den Befehl Produktionsauftrag erneut übertragen [25]. In diesem Fall wird die Montage nicht neu erstellt, und der Rendervorgang startet unmittelbar.

Abbildung 9: Die Detailansicht eines Produktionsauftrags mit gesetzten Status Am Drucker verfügbar

Durch Aufruf des Befehls Produktionsauftrag erneut übertragen [25] (Abbildung 9) wird der Dialog Produktionsauftrag erneut übertragen angezeigt. Durch Bestätigen des Dialogs wird der Produktionsauftrag erneut gerendert und an den Drucker übertragen.

Abbildung 10: Der Dialog Produktionsauftrag erneut übertragen

Artikel Update: Workflow 1.22.0 – 11/2025

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