Erfahren Sie in diesem Artikel,
- welche Funktionen im Vorgang zur Verfügung stehen,
- für welche Arbeitsschritte Sie diesen Vorgang verwenden können, sowie auch
- die Beschreibung eines Anwendungsbeispiels.
1. Einführung
Wie im Artikel Produktionskonfiguration anlegen beschrieben, können Sie einer Produktionskonfiguration verschiedene Vorgänge hinzufügen. In diesem Artikel werden Voraussetzungen sowie Möglichkeiten, die im Vorgang Montage erzeugen angeboten werden, detailliert beschrieben.
In einer Produktionskonfiguration können Montagen auf zweierlei Art und Weise in der Automatisierung erzeugt werden:
- Produktionsauftrag erzeugen – dabei werden zuerst ein oder mehrere Produktionsaufträge im System angelegt und dann optional eine Montage im jeweiligen Produktionsauftrag basierend auf den gewählten Templates erzeugt. Die Einschränkung dabei ist, dass lediglich Motive eines Bündels montiert werden können.
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Montage erzeugen – dabei werden ein oder mehrere Montagen basierend auf den gewählten Parametern und Templates erzeugt. Dabei können Motive eines Bündels als auch kontinuierlich Motive einer Montage hinzugefügt werden, um dadurch eine bessere Materialausnutzung zu erreichen. Ob die einzelne Montage dann in einem Produktionsauftrag übergeben wird oder nicht wird durch den nachgelagerten Vorgang bestimmt.
In der aktuellen Implementierung (ab Version 1.19.0) muss der Vorgang Produktionsauftrag von Montage erzeugen nachfolgend eingefügt werden. In zukünftigen Versionen wird mit diesem Vorgang eine mehrstufige Montage – einzelne Montagen werden in einer größeren Montage zusammengeführt – möglich sein.
2. Funktionsweise
Die wesentlichste Funktion des Vorgangs Montage besteht darin, Motive, welche über diverse Menüpunkte in den Workflow hochgeladen werden, gemeinsam auf einer Montage zu vernutzen. Dabei kann ggf. eine Automationsvariable angewandt werden, um damit die Erstellung der Montagen dynamisch zu gestalten. Das ist auch das Ziel des Schrittes.
2.1. Vorgang einrichten
Nach dem Hinzufügen des Vorgangs Montage erzeugen müssen noch die gewünschten Parameter für die Produktionskonfiguration gewählt werden.
Folgende Bereich müssen getrennt voneinander betrachtet werden:
- Montageoptionen – bestimmen Sie damit, ob die Verarbeitungsreihenfolge der Motive beibehalten werden soll oder nicht
- Verarbeitungsoptionen – abhängig, ob Motive als Bündel oder kontinuierlich vom Benutzer im Schnelldruck sowie Hotfolder oder von der Automationsroutine, beauftragt wurden kann das Ergebnis unterschiedlich ausfallen.
- Montagekonfiguration – bestimmen Sie darin die Parameter für das LAyout der Montage.
Abbildung 1: Der Dialog Produktionskonfiguration hinzufügen mit gewählten Vorgang Montage direkt nach dem Hinzufügen des Vorgangs
Zum Konfigurieren des Vorgangs stehen folgende Optionen zur Verfügung:
2.1.1. Montageoptionen
Verarbeitungsreihenfolge beibehalten [1] – die Motive werden in der Reihenfolge der Erstellung der Automationsaufträge sequentiell verarbeitet. Wenn diese Option deaktiviert ist, können Motive, aufgrund der Komplexität der Dateien unterschiedlich schnell verarbeitet werden, weshalb diese dann aber nicht in der Reihenfolge in der Montage platziert werden. Kontinuierlicher Verarbeitung von Motiven: Automationsaufträge mit einem Fehler werden übersprungen und verbleiben in der Liste, bis sie behoben oder gelöscht wurden.
2.1.2. Kontinuierliche Verarbeitung von Motiven
Optionen für die kontinuierliche Verarbeitung von Motiven
- Max. Zeitdauer [3] – durch Eingabe von Werten in diesem Feld kann die Max. Zeitdauer für die Montage in einem Produktionsauftrag bestimmt werden. Diese Option ist nur verfügbar wenn das Kontrollkästchen für Montage mit einem Motiv erstellen deaktiviert ist.
- Ausnutzungsgrad [4] – durch Eingabe von Werten in diesem Feld kann der Ausnutzungsgrad für die Montage in einem Produktionsauftrag bestimmt werden. Diese Option ist nur verfügbar wenn das Kontrollkästchen für Montage mit einem Motiv erstellen deaktiviert ist.
2.1.3. Verarbeiten von Bündel
Optionen für die Verarbeitung von Motiven als Bündel
- Gruppierungsoptionen –
2.1.4. Optionen der Montagekonfiguration
Montagekonfiguration
- Breite [5] – bestimmen Sie die Breite der Montage.
- Höhe [6] – bestimmen Sie die Höhe der Montage.
- Rollenmaterial – Rollenlänge [7] – wählen Sie für die Montagekonfiguration Rollenmaterial in Verbindung mit der maximalen Rollenlänge. Diese Einstellung kann anstelle der Höhe angegeben werden.
- Schneidegerät [8] – wählen Sie das gewünschte Schneidegerät.
- Parametersatz [9] – wählen Sie den gewünschten Parametersatz für das Schneidegerät.
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Montage Modus [10] – wählen Sie zwischen den verfügbaren Montage Modi Nesting, Step & Repeat, Tiling oder Stanzform. Je nach Auswahl werden Bereiche im Dialog ausgegraut.
- Montage Modus »Stanzform« – bei Auswahl des Montagemodus Stanzform erscheint in diesem Bereich das Auswahlfeld Mehrfachnutzen zur Auswahl eines Mehrfachnutzens. Damit können ausgewählte Mehrfachnutzen automatisch befüllt werden.
- Montage Vorlage [17] – wählen Sie eine Montage Vorlage aus die für die Montage herangezogen werden soll. Hier können Sie außerdem eine Automationsvariable verwenden.
- Montagebogen Vorlage [16] – wählen Sie eine Montagebogen Vorlage für Ihre Montage aus.
- Spalten [12] – geben Sie die Anzahl der Spalten ein die für die Montage erstellt werden soll, diese Option ist für den Montage Modus Step & Repeat verfügbar. Damit können Sie die Einstellungen Ihrer gewählten Montage Vorlage einfach überschreiben.
- Zeilen [11] – geben Sie die Anzahl der Zeilen ein die für die Montage erstellt werden soll, diese Option ist für den Montage Modus Step & Repeat verfügbar. Damit können Sie die Einstellungen Ihrer gewählten Montage Vorlage einfach überschreiben.
- Abstand Horizontal [14] – geben Sie den horizontalen Abstand der in der Montage eingehalten werden soll ein.
- Abstand Vertikal [13] – geben Sie den vertikalen Abstand der in der Montage eingehalten werden soll ein.
- Drehung [15] – geben Sie ein welche Drehung die Motive in der Montage erhalten sollen – diese Option ist für den Montage Modus Step & Repeat verfügbar.
3. Anwendungsbeispiel
Im nachfolgend beschriebenen Beispiel sollen Druckdaten über Schnelldruck im Workflow hochgeladen und alle Motive mit einer Montage in einem Produktionsauftrag vernutzt abgelegt werden. Dabei sollen mehrere Motive auf einer Rolle mit zehn Metern vernutzt werden, wobei die Motive zusammengehalten werden sollen und eine Kopie pro Montage erzeugt werden soll. Dafür kann eine eigens angelegte Montage-Vorlage verwendet werden (siehe Abbildung aus den Nesting Optionen im Montage-Editor) – die Einstellung eine Kopie pro Montage verlangt unter Umständen längere Renderzeit, trägt jedoch dazu bei, dass am Drucker keine Einstellungen mehr bezüglich der Kopien einer identischen Montage getätigt werden müssen.
Um das Vorhaben abzubilden, muss eine Produktionskonfiguration mit drei Vorgängen – Druckdaten einchecken und normalisieren, Montage erzeugen gefolgt von Produktionsauftrag erzeugen – in der definierten Reihenfolge angelegt werden. Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:
- Wählen Sie den Menüeintrag Automatisierung > Schnelldruck.
- Erstellen Sie eine neue Produktionskonfiguration über die Schaltfläche Hinzufügen. Wie Sie eine Produktionskonfiguration grundsätzlich anlegen können, lesen Sie im Artikel Produktionskonfiguration anlegen nach.
- Fügen Sie nun jedenfalls im Dialog Schnelldruck Produktionskonfiguration zuerst den Vorgang Druckdaten einchecken und normalisieren der Produktionskonfiguration hinzu und nehmen Sie die gewünschten Einstellungen hinsichtlich der Normalisierung der Druckdaten vor.
- Fügen Sie den Vorgang Montage erzeugen [18] hinzu.
- Setzen Sie die Breite [19] der Montage auf die gewünschte Dimension – z.B. 1400mm.
- Setzen Sie die Höhe [20] der Montage auf die gewünschte Höhe welche die Montage aufweisen soll – in unserem Beispiel 10000mm.
- Aktivieren Sie die Option Rollenmaterial [21] und geben Sie auch hier 10m ein – damit wird die Rollenlänge auf 10 Meter beschränkt.
- Wählen Sie das gewünscht Schneidegerät [22] aus – der standardmäßige Parametersatz wird automatisch mit aktiviert.
- Wählen Sie Montage Modus Nesting [24] aus.
- Wählen Sie die Montage Vorlage [25] aus welche die oben beschriebenen Einstellungen vorweist (siehe Abbildung).
- Fügen Sie den Vorgang Produktionsauftrag von Montage erzeugen [23] hinzu und nehmen Sie die gewünschten Einstellungen vor.
- Klicken Sie auf Speichern [26].
Abbildung 2: Der Dialog Produktionskonfiguration hinzufügen mit dem gewählten Vorgängen Check-in/Normalisieren, Montage und Produktionsauftrag erzeugen
Abbildung 3: Die Nesting Optionen einer Montage Vorlage mit der Strategie Motive auf Seite zusammenhalten und Eine Kopie pro Montage

Standardeinstellungen Schnelldruck
Beachten Sie dass die Standardeinstellungen für den Schnelldruck – dabei handelt es sich um die standardmäßig vorausgewählten Vorgängen Druckdaten einchecken und normalisieren sowie Produktionsauftrag und Montage erzeugen – nach erstmaliger Umstellung des Dialogs auf eine andere Kombination nicht mehr vorhanden sind. Anwendern werden sodann die zuletzt verwendeten Vorgänge angeboten – beachten Sie, dass der Vorgang Druckdaten einchecken und normalisieren für den Schnelldruck meistens ratsam ist!
Standardeinstellung vs. separate Vorgänge
Die Standardeinstellung sieht den Vorgang Produktionsauftrag und Montage erzeugen vor, dieser dient rein der Erstellung nur eines Produktionsauftrags.
Durch Hinzufügen der Vorgänge Montage erzeugen und Produktionsauftrag erzeugen entsteht der Vorteil, dass mehrere Produktionsaufträge und somit alle Motive produziert werden können. Somit kann z.B. ein zusammenhängendes Nesting über mehrere Produktionsaufträge erstellt werden. Dies ist von Vorteil wenn seitens der Druckabteilung nachgedruckt werden muss.
Wenden Sie sich an Ihren Vertriebspartner, falls diese Vorgänge bei Ihnen nicht verfügbar sein sollten – in diesem Fall ist ein Zusatzpaket notwendig.
- Im Menüpunkt Schnelldruck ist die erstellte Produktionskonfiguration nun ausgewählt [28].
- Laden Sie die gewünschten Dateien über die Schaltfläche Dateien auswählen [27] hoch – wir haben Ihnen zur Anwendung folgende Dateien zur Verfügung gestellt »Montage erzeugen_Poster« – laden Sie diese, wenn Sie möchten, auf ihren lokalen Rechner und in den Workflow.
- Über Globale Änderungen [29] geben Sie ggf. die gewünschte Anzahl der Kopien [30] für die Motive ein.
- Klicken Sie auf Start [31], um die Produktionskonfiguration zu starten.
Abbildung 4: Der Dialog des Menüpunkts Schnelldruck
- Im nun geöffneten Dialog Schnelldruck überprüfen Sie nochmals die Einstellungen.
- Klicken Sie auf Schnelldruck [32], um den Vorgang zu starten.
Abbildung 5: Der Dialog Schnelldruck

- Navigieren Sie nach einer Zeit – die Verarbeitung kann je nach Rechnersystem bzw. Arbeitslast im Workflow dauern – zu den Produktionsaufträgen.
- Den jeweiligen Fortschritt zu den einzelnen Automationsaufträgen können Sie entweder im Reiter Bündel von Automationsaufträgen zum Schnelldruck des Menüpunktes Automation > Schnelldruck als auch über Automation > Liste von Automationsaufträge verfolgen.
- Die erstellten Produktionsaufträge werden in der Liste der Produktionsaufträge angezeigt – in unten stehender Abbildung sehen Sie außerdem die definierten Optionen (diese wurden über die Anzeigeoptionen definiert).
Abbildung 6: Die Liste der Produktionsaufträge mit einem Teil der erstellten Produktionsaufträge
Artikel Update: Workflow Version 1.20.2 – 07/2025