Erfahren Sie in diesem Artikel,
- was unter einem Produktionsauftrag verstanden wird und
- welche grundlegenden Eigenschaften ein Produktionsauftrag hat.
1. Grundlegendes
Ein Produktionsauftrag – kann aus einem oder mehreren Motiven bestehen – entspricht einem Druckauftrag, der schlussendlich an den Drucker übertragen wird. Während Artikel oder Aufträge optional angelegt werden können muss ein Produktionsauftrag in jedem Fall angelegt werden, um überhaupt Duckdaten auf einem Ausgabegerät ausgeben zu können.
Über den Produktionsauftrag wird die produktionsbasierte Arbeitsweise eines typischen Anwenders im Drucksaal abgebildet. Ob der Produktionsauftrag aus einzelnen Artikeln, aus einem Auftrag oder über Schnelldruck bzw. Hotfolder erzeugt wurde, spielt für den Anwender im Drucksaal dabei keine Rolle.
In einem Produktionsauftrag können Anwender folgende Tätigkeiten verrichten:
- Druckdaten in einem Produktionsauftrag zusammenzufassen
- Druckdaten überprüfen und korrigieren
- Schmuckfarben farblich anpassen
- Druckdaten für die Ausgabe kennzeichnen
- Druckdaten aufgabenspezifisch montieren
- Einzelne Druckdaten oder eine gesamte Montage an den Drucker übergeben
Wie Sie einen Produktionsauftrag anlegen finden Sie im Artikel: Anlegen eines Produktionsauftrages
2. Liste der Produktionsaufträge
Durch Auswahl des Menüs Produktionsauftrag [5] werden alle im System verfügbaren Produktionsaufträge in einer Liste angezeigt.
Abbildung 1: Die Listenansicht der Produktionsaufträge
Die Liste der Produktionsaufträge besteht aus folgenden Bereichen:
- Kopfbereich [1] – ist im Unterschied zu Artikel bzw. Aufträge in einem dunkleren Türkis eingefärbt.
- Filterleiste [2] – wählen Sie darin den gewünschten Filter bzw. tippen Sie im Suchfeld [7] den zu suchenden Begriff ein, um die Liste der Produktionsaufträge auf die gefilterten/gesuchten Begriffe einzuschränken. Im Unterschied zu anderen Listen im Workflow steht hier darüber hinaus noch die Option Papierkorbinhalt zeigen [6] zur Verfügung, um zuvor gelöschte Produktionsaufträge entweder endgültig zu löschen oder wiederherzustellen.
- Paginierung [3] – wählen Sie hier aus, welche Seite Sie angezeigt bekommen möchten sowie wie viele Listeneinträge [8] für eine Seite angezeigt werden sollen.
-
Produktionsauftragsliste [4] – diese besteht aus
- der Kopfleiste mit den einzelnen Kopfzeilenbeschriftungen mit den Pfeilen die Listeneinträge zu sortieren sowie dem Aufklappmenü [9] zur Auswahl, welche Spalte in der Liste angezeigt werden soll.
- den einzelnen Datensätzen mit den dazugehörigen Werten so wie der Funktion – Pfeil nach rechts [10] – um in die Detailansicht für den Produktionsauftrag zu wechseln.
Für die Liste der Produktionsaufträge sollten zumindest folgende Spalten angezeigt werden:
- Vorschau – ist ein einzelnes Motiv zu sehen, so wurde keine Montage für den Produktionsauftrag erstellt.
- Name – dient der Kennzeichnung eines Produktionsauftrages
- Ausgabekonfiguration – erkennen Sie damit, für welches Drucksystem und Material der Produktionsauftrag angelegt wurde
- Motiv – erkennen Sie damit, wie viele Motive im Produktionsauftrag vorhanden sind. Wenn Sie den Cursor auf einen Motivnamen bewegen, so werden darüber hinaus noch die Liste aller Motive im Produktionsauftrag mit der Sichtgröße des Motivs angezeigt.
- Status – erkennen Sie damit in welchem Status sich der Produktionsauftrag befindet.
Das Arbeiten mit Listen & Filtern finden Sie im Artikel: Mit Listen & Filtern arbeiten
3. Detailansicht eines Produktionsauftrages
Durch Drücken auf den Pfeil nach rechts [10] (Abbildung 1) oder durch Doppelklick auf einen Eintrag in der Liste der Produktionsaufträge wechselt man in die Detailansicht eines Produktionsauftrages. Die Detailansicht des Produktionsauftrages ist in drei Bereiche aufgeteilt.
3.1. Kopfbereich
Der dunkeltürkise Bereich [11] zeigt die allgemeinen Daten des Produktionsauftrages an. Zu denen zählen:
- Name – vom Anwender verwendete Bezeichnung zur Benennung eines Produktionsauftrages
- Interne und externe ID – während die interne ID vom Workflow automatisch vergeben wird, kann die externe ID zur Kennzeichnung des Produktionsauftrages von einem führenden ERP-System verwendet werden. Die interne ID is eindeutig die externe ID muss nicht eindeutig sein. Die Eindeutigkeit muss vom führenden ERP-System gewährleistet werden.
- Tags – Tags können zur weiteren Kennzeichnung von Produktionsaufträgen verwendet werden. Beispielsweise könnten damit problematische Produktionsaufträge zur Begutachtung in der Druckvorstufenabteilung gekennzeichnet werden oder Produktionsaufträge einzelnen Druckern zugewiesen werden. In jedem Fall werden Tags zum schnelleren finden von Produktionsaufträgen in der Praxis verwendet.
- Produktionsdatum und Uhrzeit – vom Anwender bzw. vom führenden System gesetztes Datum womit eine Vorplanung von Produktionsaufträgen bereits vorgenommen wird. Durch die Eingabe der Uhrzeit kann die Planung auf den Tag bzw. auf die Schicht verteilt vorgenommen werden.
- Lieferdatum – vom Anwender bzw. vom führenden System gesetztes Datum, wann die Motive in diesem Auftrag das Haus verlassen müssen.
- Bemerkung – vom Anwender bzw. vom führenden System eingegebene Beschreibung zum Produktionsauftrag.
-
Status– zeigt den aktuellen Status des Produktionsauftrages an. Der Status wird, wenn das Drucksystem mit dem Workflow kommuniziert, vollständig automatisch fortgeschrieben. Bei Drucksystemen, die nicht mit dem Workflow kommunizieren, kann der Status vom Anwender, für alle Status die nicht vom Workflow automatisch gesetzt werden, manuell verändert werden. Ein Produktionsauftrag kann folgenden Status besitzen:
- Erstellt – der Produktionsauftrag wurde lediglich angelegt und keiner Motive dem Produktionsauftrag hinzugefügt
- Druckbereit – der Produktionsauftrag wurde mit Motiven angelegt jedoch wurde keine Ausgabekonfiguration zugewiesen
- Ausgabekonfiguration zugewiesen – dem Produktionsauftrag wurde bereits eine Ausgabekonfiguration zugewiesen. Die einzelnen Motive können ausgegeben werden.
- Montiert – die Motive im Produktionsauftrag wurden über den Montage Editor montiert. Es kann die Montage an den Drucker übergeben werden.
- Am Drucker verfügbar – wurde der RIP-Prozess erfolgreich abgeschlossen und die Daten an den Drucker übersandt, so wird auf diesen Status umgeschaltet.
- Gedruckt – kann das Drucksystem eine Rückmeldung an den Workflow nach Abschluss des Druckvorganges senden, so wird auf diesen Status automatisch umgeschaltet. Als gedruckt werden auch Produktionsaufträge gekennzeichnet, auch wenn die erforderliche Stückzahl noch nicht zur Gänze produziert wurde.
- Menge erfüllt – wurde die erforderliche Kopienzahl gedruckt, so wird auf diesen Status umgeschaltet.
- Abgeschlossen – Produktionsaufträge können als abgeschlossen markiert werden, wenn diese produziert und geliefert wurden.
Abbildung 2: Die Detailansicht eines Produktionsauftrages
3.2. Produktionsparameter
Im grauen Bereich [12] (Abbildung 2) werden die Produktionsparameter für den Produktionsauftrag in den entsprechenden Reitern gesetzt bzw. Werte aus der Produktion angezeigt. Zu den Produktionsparametern für einen Produktionsauftrag zählen folgende Reiter:
- Motiv [14] – darin stehen alle Motive für den Produktionsauftrag zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung. Ein Produktionsauftrag muss zumindest ein Motiv beinhalten, damit etwas zum Drucker übertragen werden kann.
- Ausgabekonfiguration [15] – darin wird festgelegt, auf welchem Drucker, mit welcher Auflösung und Farbigkeit sowie mit welchem tintensparenden Ausgabeprofil die Farbverrechnung beim Rendern erfolgen soll. Neben einem Motiv muss zumindest die Ausgabekonfiguration gewählt sein, damit ein Produktionsauftrag zum Drucker übertragen werden kann.
- Montage [16] – darin kann der Anwender ausgewählte oder alle Motive auf einer Montage montieren. Welcher Montagemodus dabei der idealste ist, hängt meistens von der nachgelagerten Verarbeitung ab. Ein Produktionsauftrag muss keine Montage besitzen.
Zu den Reitern, welche Produktionsinformationen anzeigen zählen:
- Benutzerdefinierte Felder [17] – darin können zusätzliche Werte zu einem Produktionsauftrag angezeigt werden. Die Werte werden in der Praxis durch das führende ERP-System an den Workflow übergeben. Das manuelle Pflegen von benutzerdefinierten Feldern ist natürlich auch möglich.
- Dateien [18] – darin werden einerseits alle vom System verwendeten Dateien angezeigt und andererseits kann darin jegliches Dokument – beliebigen Dateiformates – zum Produktionsauftrag hochgeladen werden.
- Protokoll [19] – darin werden alle Prozesse, welche auf den Workflow angewendet worden sind aufgelistet.
- Druckstatistik [20] – darin werden Tintenkosten, Produktionszeiten sowie Materialverbrauch für den Produktionsauftrag angezeigt-
3.3. Detailinformation
Im weißen Bereich [21] werden, abhängig vom gewählten Reiter im Bereich Produktionsparameter, weitere Informationen bzw. Funktionen zur Verfügung gestellt. Ein spezieller Fall stellt der Reiter Motive dar, da dieser weitere untergeordnete Reiter anbietet. Alle anderen Reiter zeigen lediglich Information bzw. Funktionen ohne weitere Untergliederung zur Verfügung. Der Reiter Motive ist in zwei Bereiche aufgeteilt:
3.3.1. Motivauswahl
Im grauen Bereich [22] werden Vorschaubilder von den verfügbaren Motiven angezeigt. Der Anwender kann darin ein spezielles bzw. alle Motive [23] auswählen und Funktionen für das oder die gewählten Motive [24] ausüben. Darüber hinaus kann der Anwender weitere Motive dem Produktionsauftrag hinzufügen [25] sowie den Status [26] auslesen bzw. den Status manuell setzen. Für das Motiv stehen folgende Status zur Verfügung:
- Erstellt – die Druckdatei wurde im Workflow angelegt, jedoch noch nicht vollständig überprüft bzw. fehlen noch wichtige Dateien, um die Information vollständig anzuzeigen.
- Normalisiert – die Druckdatei wurde geprüft und entsprechend der Parameter in Administration > Einstellungen korrigiert. Die Druckdatei liegt in der ersten modifizierten Version vor.
- Datenprüfung – bei der Überprüfung der Druckdatei wurden Fehler bzw. Warnungen gefunden.
- Druckreif – alle Fehler und Warnungen wurden von einem Mitarbeiter der Druckvorstufe behoben und als OK markiert.
- Auf Freigabe warten – dem Kunden wurde ein Freigabereport zugesandt, eine Freigabe seitens des Kunden wurde jedoch noch nicht erteilt.
- Freigegeben – die Freigabe vom Kunden wurde erteilt.
- Gesperrt – das Motiv darf vom Anwender nicht mehr bearbeitet werden.
Abbildung 3: Der Reiter Motiv mit den Unterbereichen
3.3.2. Detailinformationen der einzelnen Reiter
Im weißen Bereich [21] werden Detailinformationen und Funktionen je nach gewähltem Reiter zur Verfügung gestellt. Es stehen folgende Reiter zur Verfügung:
-
Druckdaten [27] – darin stehen Informationen – Vorschaubild mit Anzeige des Sicht- und Produktionsformates, Dokument- und Produktionsinformationen, Informationen zu verwendeten Schriften, Prozessfarben, Schmuckfarben sowie technische Farben – zum gewählten Motiv zur Verfügung. Darüber hinaus steht noch ein PDF-Report, worin alle Fehler und Warnungen, welche durch das Preflight gefunden wurde, aufgelistet sind zum Download [35] bereit. Weitere funktionen sind:
- ImageBox setzen [39] – der Anwender kann wählen, welche PDF-Box als Sichtformat verwendet werden soll.
- Erwarteten Anschnitt setzen – der Anwender kann im Einstellungsbereich Produktionsformat wählen, welcher Anschnitt zum Sichtformat – ist somit das Produktionsformat – erwartet wird.
- Motiv herunter laden [37] – der Anwender kann das aktuelle Motiv bzw. die Originalversion des Motivs herunterladen
- Motiv ersetzen [36] – der Anwender das aktuelle Motiv durch ein neues Motiv ersetzen
- Artikel bzw. Auftrag anzeigen [34] – wurde der Produktionsauftrag aus ausgewählten Artikeln bzw. ausgewählten Motiven eines Auftrages erstellt, so kann durch Klick auf die Schaltfläche zum Artikel bzw. zum Motiv im Auftrag gewechselt werden.
- Warnungen korrigieren [38] – so manche Warnungen – sie werden durch gelb hinterlegte Balken angezeigt – können direkt durch Klick auf den Befehl korrigiert werden. Weitere Warnungen sind das Anpassen der erwarteten Größe an die aktuelle Größe, das Aufteilen eines MultiPage-Dokumentes in einzelne Dokumente sowie das Umwandeln der Passermarkenfarbe nach Schwarz.
- Datenkorrekturen anwenden – die am häufigsten verwendeten Datenkorrekturen stehen in den jeweiligen Einstellungsbereichen in der Fußzeile zur Anwendung bereit. Weitere Korrekturen stehen im Reiter Datenkorrektur zur Verfügung.
- Leuchtkasten – durch Doppelklick auf das Vorschaubild bzw. auf eine Separation öffnet sich der Leuchtkasten, worin Sie das Motiv genauer inspizieren können.
Weiterführende Hinweise zu dieser Ansicht stehen im Artikel Benutzeroberfläche zur Verfügung.
-
Datenkorrektur [28] – darin stehen weit über 120 Korrekturen sowie ihre eigens erstellten Korrekturen zur Verfügung mit denen Sie eine Druckdatei vom Kunden in eine Produktionsdatei für die Ausgabe aufbereiten können. Die Korrekturen betreffen vor allem folgende Bereiche:
- Korrekturen zum Ändern der Größe und dem Erzeugen eines Anschnitts.
- Korrekturen zum Rotieren, Spiegeln und Löschen von Seiten.
- Korrekturen zum Erzeugen und Löschen von Ebenen bzw. zum Erzeugen von Processing Steps nach ISO 19593-1.
- Korrekturen zum Komprimieren und Neuberechnen von Auflösungen für Bilder.
- Korrekturen zum Konvertieren bzw. zum Umbenennen, Löschen oder Erstellen von Schmuckfarben.
- Korrekturen zum Erzeugen, Löschen und Verschieben von Schneidelinien bzw. zum Erstellen einer zweiten Schneidelinie.
- Korrekturen zum Erzeugen, Löschen, Verkleinern sowie Ändern des Tonwertes von Weiß als auch Lackierungen
- Korrekturen zum Umwandeln von schwarz eingefärbten Objekten in ein Tiefschwarz und umgekehrt.
- Korrekturen zum Maskieren von einschließenden bzw. außerhalb liegenden Bereiche basierend auf einer Schmuckfarbe
- Korrekturen zum Erzeugen von Konfektionen mit Ösen, Randverstärkung, Schneidelinien sowie der Druckzugabe (Anschnitt).
- Korrekturen zum Extrahieren von Druckdaten aus Sammelvorlagen.
- Korrekturen zum Verflachen von Transparenzen sowie zum Erstellen von druckbaren Notizen.
- Korrekturen zum Setzen von überdruckenden bzw. aussparenden Objekte.
- Korrekturen zum Setzen des Skalierungsfaktors.
- Variable Daten [29] – darin besteht die Möglichkeit, wenn es sich um einen VDP-Auftrag handelt, die CSV-Steuerdatei hochzuladen, zu löschen und die Datensätze anzuzeigen.
- Vorher/Nachher [30] – darin wird di Vorschau des Originaldokumentes der aktuellen Version gegenüber gestellt angezeigt.
- Zusätze [31] – darin werden einerseits alle vom System verwendeten Dateien angezeigt und andererseits kann darin jegliches Dokument – beliebigen Dateiformates – zum Motiv hochgeladen werden.
- Statistik [32] – darin wird der Tintenverbrauch für die ausgewählte Farbstrategie schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt angezeigt. Der Anwender kann aber auch darin sich den günstigsten Fall in Sachen Tintenverbrauch mit und ohne Tinteneinsparung errechnen lassen.
- Protokoll [33] – darin wird der Verlauf in der Datenaufbereitung für das ausgewählte Motiv beschrieben.