Benutzerhandbuch

Analyse der Druckdaten

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Erfahren Sie in diesem Artikel,

  • welche Prozesse beim Hochladen der Druckdaten durchlaufen werden,
  • wie eine automatische Datenprüfung und Datenkorrektur erfolgt,
  • wie Druckdaten analysiert werden können und
  • welche Parameter Ihnen dazu in der Druckdatenansicht zur Verfügung stehen.

1. Druckdaten hochladen

Werden Druckdaten an den Workflow übertragen, so werden bestimmte Prozesse im Rahmen des Check-in-Vorganges angestoßen. Die wichtigsten Prozesse dabei sind:

  1. Originaldatei ablegen – die Originaldaten werden unverändert als Grundversion des zugrundeliegenden Artikels bzw. Motivs im Workflow abgelegt.
  2. In PDF konvertieren – alle Druckdaten, welche nicht als PDF vorliegen, werden in ein PDF, ohne irgendwelche Korrekturen daran durchzuführen, umgewandelt.
  3. Datenprüfung – Druckdaten werden auf Basis des eingestellten Prüfprofils hinsichtlich gewisser Konstrukte in der PDF-Datei geprüft.
  4. Datenkorrektur – Druckdaten werden auf Basis der gewählten Standardkorrekturen korrigiert und als korrigierte Version 1 im Workflow abgelegt.
  5. Prüfbericht – auf Basis der durchgeführten Prüfung und der korrigierten Fehler wird ein Prüfbericht erstellt.

Der erste und zweite Schritt laufen standardmäßig ab, das heißt, es kann vom Administrator keine Änderungen vorgenommen werden. Das Ergebnis der Schritte drei und vier wird abhängig von gewählten Optionen im Workflow bestimmt.

1.1. Datenprüfung

Die Datenprüfung wird auf Basis des eingestellten Prüfprofils durchgeführt, welches Sie in Administration > Einstellungen > Prüfungen / Korrekturen [1] eingestellt haben. Standardmäßig ist das Prüfprofil Workflow Default Preflight [2] ausgewählt. Dieses Prüfprofil beinhaltet die gängigsten Prüfregeln, die in der Druckindustrie zum Finden von produktionskritischen Konstellationen verwendet werden. Sollte eine zusätzliche Regel benötigt werden, so kann dies jederzeit benutzerdefiniert über die Werkzeugleiste [3] erfolgen. Lesen Sie dazu mehr in folgendem Abschnitt Benutzerdefinierte Check-in Vorlagen. Sonstige Einstellungen können Sie von einem Spezialisten, der in der Lage ist Prüfregeln in der pdfToolbox von callas software zu definieren, hinzufügen lassen.

Abbildung 1: Der Reiter Prüfungen und Korrekturen der Einstellungen des Workflows

Die nachfolgende Liste gibt einen kurzen Überblick über die wichtigsten Prüfungen, die beim Check-in-Vorgang geprüft werden:

  • Größen der Seitengeometrierahmen – ermitteln der Größen für den Endformat-, Anschnitt- Beschnitt- und Medienrahmen und überprüfen, ob das PDF-Koordinatensystem bei 0/0 startet.
  • Auflösung – ermitteln der Minimal- bzw. maximalen Auflösung.
  • Schrifteinbettung – alle Zustände (nicht eingebettet, vollständig oder als Schriftuntergruppe eingebettet) hinsichtlich Schrifteinbettung analysieren
  • Prozessfarben – alle verwendeten Prozessfarben (CMYK) in der PDF-Datei finden
  • Sonderfarben – Sonderfarben mit Überdruckenstatus (überdruckend / aussparend) und verwendete Größe analysieren und finden
  • DevcieRGB – alle RGB-Objekten finden, denen kein Quellprofil zugewiesen wurde
  • Farbräume – alle in der PDF-Datei verwendeten Farbräume finden
  • Registerfarbe – Objekte finden, welche in Passermarkenfarbe angelegt worden sind
  • Rendering Intents – alle verwendeten Rendering Intents finden
  • Weiß überdrucken – alle weiß überdruckenden Objekte finden
  • Ebenen – ermitteln aller verwendeten Ebenen in einer PDF-Datei
  • Seitenanzahl – ermitteln der Gesamtseitenzahl der PDF-Datei
  • PDF/X-Status – ermitteln des PDF/X-Status einer PDF-Datei
  • und viele mehr.

1.2. Datenkorrektur

Während des Check-in-Vorganges können Korrekturen an den Daten standardmäßig vorgenommen werden. Solche Korrekturen stehen im Check-in-Profil zur Verfügung. Manche davon sind auf aktiv gesetzt und einige auf inaktiv. Je nachdem, welche Einstellungen im Einstellungsbereich Grundeinstellungen [4] in Administration > Einstellungen > Farbmanagement  gewählt wurden, werden diese zusätzlich zu den permanent aktiven Korrekturen ebenfalls ausgeführt.

Abbildung 2: Der Einstellungsbereich Grundeinstellungen des Reiters Farbmanagement der Einstellungen des Workflows

1.3. Prüfergebnis

Wurden bei der Datenprüfung Warnungen bzw. Fehler gefunden, so werden die Anzahl der Informationen [5], Fehler [6] und Warnungen [7] in der Kopfleiste des Informationsbereiches Dokumentinformationen und benutzerdefinierte Felder angezeigt. Öffnen Sie dazu die Motivansicht, wo sich dieser Informationsbereich befindet. In der Motivansicht werden darüberhinaus werden Warnungen, Fehler und Informationen [9] gelb hinterlegt.

Abbildung 3: Der Informationsbereich Dokumentinformationen und benutzerdefinierte Felder der Motivansicht

1.3.1. Prüfergebnisse im Überblick

Um zu sehen welche Warnungen gefunden wurden klicken Sie auf  das Warnungs-Symbol [6]. Um zu sehen welche Fehler gefunden wurden klicken Sie auf  das Fehler-Symbol [7]. In beiden Fällen öffnet sich der Prüfergebnisse-Dialog, worin die gefundenen Fehler, Warnungen und Informationen in einzelnen Reitern angezeigt werden. Durch Klick auf den Pfeil [10] werden detaillierte Beschreibungen zum Fehler bzw. Warnung angezeigt.

Abbildung 4: Der Prüfergebnisse-Dialog

1.3.2. Prüfbericht mit Notizen

Wollen Sie einen detaillierten Prüfbericht als PDF-Datei erstellen lassen, so klicken Sie auf das Prüfbericht speichern-Symbol [8] (Abbildung 3). Dadurch wird ein Prüfbericht mit Notizen erstellt und lokal auf Ihr System geladen.

Öffnen Sie den Prüfbericht in Acrobat Pro oder Adobe Reader und wählen Sie dort den Reiter Lesezeichen [11] aus. Durch die Auswahl eines Lesezeichens werden die von der Warnung bzw. Fehler betroffenen Objekte [12] farblich durch Notizen hervorgehoben.

Diese Funktion steht nur Anwendern mit erweiterten Lizenzen zur Verfügung.

Abbildung 5: Die Ansicht des PDF-Prüfbericht mit Notizen in Acrobat Pro oder Adobe Reader

2. Druckdatenansicht

Für den Anwender des Workflows werden produktionsrelevante Informationen zu einem Motiv bzw. Artikel in einer übersichtlichen Form in der Druckdatenansicht dargestellt. Zur Druckdatenansicht kommen Sie folgendermaßen:

Artikel

  1. Wählen Sie den Menüpunkt Artikel >  Artikel aus, wodurch Ihnen die Liste aller Artikel angezeigt wird.
  2. Suchen Sie den gewünschten Artikel in der Liste über Filtern bzw. durch Eingabe eines Textes im Suchfeld.
  3. Führen Sie einen Doppelklick auf den gefundenen Artikel aus.
  4. Es wird der Artikel mit ausgewähltem Reiter Druckdaten angezeigt.

Motiv eines Auftrages

  1. Wählen Sie den Menüpunkt Auftrag >  Motive aus, wodurch Ihnen die Liste aller Motiver über Aufträge hinweg angezeigt wird.
  2. Suchen Sie das gewünschte Motiv in der Liste über Filtern bzw. durch Eingabe eines Textes im Suchfeld.
  3. Führen Sie einen Doppelklick auf das gefundene Motiv aus.
  4. Es wird der Auftrag mit ausgewähltem Reiter Motive angezeigt .
  5. Durch Auswahl des Motives wird der Reiter Druckdaten angezeigt.

Motiv eines Produktionsauftrages

  1. Wählen Sie den Menüpunkt Produktionsauftrag aus, wodurch Ihnen die Liste aller Produktionsaufträge angezeigt wird.
  2. Suchen Sie den gewünschten Produktionsauftrag in der Liste über Filtern bzw. durch Eingabe eines Textes im Suchfeld.
  3. Führen Sie einen Doppelklick auf den gefundene Produktionsauftrag aus.
  4. Wählen Sie im Produktionsauftrag das gewünschte Motiv aus.
  5. Durch Auswahl des Motives wird der Reiter Druckdaten angezeigt.

Im Reiter Druckdaten [13] stehen verschiedene Informationsbereiche zur Verfügung.  Nachfolgende werden die einzelnen Bereiche noch kurz beschrieben.

Abbildung 6: Die angebotenen Informationsbereiche des Reiters Druckdaten

2.1. Vorschau

Im Bereich Vorschaugrüne Markierung  – wird eine Vorschaubild  des Motivs inklusive visuelle Markierungen der ImageBox [14] (Sichtformat) und sowie des erwarteten Anschnittes [15] (Produktionsformat) angezeigt.

Wenn Sie unterhalb des Vorschaubildes auf die Schaltfläche des Endformatrahmens [16] fahren, so wird diese Box in der definierten Farbe am Vorschaubild angezeigt. Sollte für ein Motiv das Sichtformat abweichend vom Endformatrahmen gesetzt werden, so können Sie dies tun, indem Sie die entsprechende PDF-Box im Dropdown Menü ImageBox setzen [17] auswählen. Durch die Auswahl einer anderen ImageBox wird diese dann in der Montage und beim Rendern weiterführend so verwendet.

Abbildung 7: Am Vorschaubild wird der Endformatrahmen (TrimBox) angezeigt

2.2. Dokumentinformationen und benutzerdefinierte Felder

Im Bereich Dokumentinformationen und benutzerdefinierte FelderCyan Markierung  in Abbildung 6 – wird das Ergebnis aus der Prüfung zu Größen, Seitenzahl, Auflösung, Ebenen und der Ausgabebedingung angezeigt. In der Kopfzeile befinden sich die Hinweise zu gefundenen Informationen, Warnungen, Fehler [18].  In der Fußzeile befinden sich die am häufigst verwendeten Korrekturen [19] thematisch gruppiert. Durch Klick auf die Navigationspunkte [20] können weiterführende Informationen zum PDF eigesehen sowie der Zugriff auf benutzerdefinierte Felder ermöglicht werden.

Abbildung 8: Der Informationsbereich Dokumentinformationen und benutzerdefinierte Felder

2.3. Produktionsinformationen

Im Bereich ProduktionsinformationenBlaue Markierung  in Abbildung 6 – werden die gesetzten Parameter, welche für die Produktion verwendet werden sollen, angezeigt. Zu den Produktionsinformationen zählen die Größe der ImageBox bzw. der erwartete Anschnitt, die Wickelrichtung (wichtig für den Etikettendruck), die gesetzten Prozessschritte, die Materialinformation sowie die für das Motiv gewählte Ausgabekonfiguration.

In diesem Informationsbereich kann vom Anwender einerseits der zu verwendende Anschnitt [21] gesetzt und andererseits eine abweichende Farbstrategie [20] gewählt werden.

Abbildung 9: Der Informationsbereich Produktionsinformationen

2.4. Schriften

Im Bereich SchriftenOrange Markierung  in Abbildung 6 – werden alle im PDF verwendeten Schriften inklusive des Status [26]Volleinbettung, Fontuntergruppe oder nicht eingebettet – der Schrifteinbettung aufgelistet.

In der Kopfzeile wird die Anzahl [25] der gefundenen Schriften angezeigt. In der darunter befindlichen Zeile wird die kleinste gefundene Schriftgröße [23] sowie die kleinste gefundene x-Höhe [24] einer Schrift angezeigt. In der Fußzeile stehen die Korrekturen Fehlende Schrift einbetten [27] und Schrift in Konturen umwandeln [28] zur Verfügung.

Abbildung 10: Der Informationsbereich Schriften

2.5. Prozessfarben

Im Bereich ProzessfarbenGelbe Markierung  in Abbildung 6 – werden alle im PDF verwendeten Prozessfarben aufgelistet.

In der Kopfzeile wird die Anzahl [29] der verwendeten Prozessfarben angezeigt. In der Fußzeile stehen die Korrekturgruppen Farbwerte anpassen [30] , Schwarz Verarbeitung [31] und Tonwertkorrekturen [32] mit den darin befindlichen Korrekturen zur Verfügung. Welche Rendering Intents in der PDF-Datei verwendet werden kann durch Klick auf  den Navigationspunkt [33] angezeigt werden.

Abbildung 11: Der Informationsbereich Prozessfarben

2.6. Schmuckfarben

Im Bereich SchmuckfarbenRote Markierung  in Abbildung 6 – werden alle im PDF verwendeten Schmuckfarben, die nicht als technische Farbe vom Anwender im Workflow hinterlegt wurden, aufgelistet. Für jede Schmuckfarbe wird angegeben, mit welchem ∆E-Wert die Farbe reproduziert werden kann, welchen Überdruckenstatus die Farbe besitzt, welche Dimension die Farbe im Motiv einnimmt und welche Schmuckfarbdefinition zum Rendern verwendet wird.

In der Kopfzeile wird die Anzahl [34] der verwendeten Schmuckfarben und in der darunter befindlichen Zeile wird die gewählte ∆E-Berechnung [35] angezeigt. In der Fußzeile stehen die Korrekturen Schmuckfarbdefinition anlegen und bearbeiten [36] und Grid Charts [37] sowie die Korrekturgruppen Werkzeuge für Schmuckfarben [38] und Zusätzliche Kanäle [39] mit den darin befindlichen Korrekturen zur Verfügung. Welche Quellfarbräume in der PDF-Datei verwendet werden kann durch Klick auf  den Navigationspunkt [40] angezeigt werden.

Abbildung 12: Der Informationsbereich Schmuckfarben

2.7. Technische Farben

Im Bereich Technische FarbenMagenta Markierung  in Abbildung 6 – werden alle im PDF verwendeten Schmuckfarben, die als technische Farbe vom Anwender im Workflow hinterlegt wurden, aufgelistet. Für jede Technische Farbe wird angegeben, welcher Typ (CutContour) zugeordnet wurde, welchen Überdruckenstatus die Farbe besitzt, welche Dimension die Farbe im Motiv einnimmt und welche Schmuckfarbdefinition zum Rendern für den Vor- bzw. Nachlauf verwendet wird.

In der Kopfzeile wird die Anzahl [41] der verwendeten Technischen Farben angezeigt. In der Fußzeile stehen die Korrektur Schmuckfarbdefinition anlegen und bearbeiten [42] sowie die Korrekturgruppen Schneidelinie erzeugen [43] und Werkzeuge für Schmuckfarben [44] mit den darin befindlichen Korrekturen, sowie die Schaltfläche Motiv für Kontur-Nesting vorbereiten [45] zur Verfügung.

Abbildung 13: Der Informationsbereich Technische Farben

2.8. Farbauszüge

Im Bereich FarbauszügeGraue Markierung  in Abbildung 6 – werden alle im PDF verwendeten Separationen angezeigt, wodurch der Anwender sehr schnell erkenen kann, wo sich welche Farbe in welcher Zusammensetzung und mit welchem Überdruckenstatus befindet. Um die Farbwerte auszumessen muss ein Doppelklick auf einen der Separationen ausgeführt werden, wodurch sich der Farbauszüge-Dialog zeigt.

Abbildung 14: Der Informationsbereich Farbauszüge

3. Farbauszüge analysieren

Durch einen Doppelklick auf die Vorschau bzw. auf die Farbauszüge wird der Farbauszüge-Dialog geöffnet, worin Sie weiterführende Informationen auslesen können. Wählen Sie zum Auslesen der Farbwerte für ein Objekt das Pipetten-Werkzeug [45] aus und bewegen Sie das Werkzeug an die gewünschte Stelle [46]. Die entsprechenden Werte werden Ihnen bei den Farbwerten [47] angezeigt.

Artikel Update: Version 1.15.2; Juli 2023

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