Benutzerhandbuch – Durst

3.94 Sonderfarbauszug abhängig vom Gesamtfarbauftrag erzeugen

Aktualisiert am

Erfahren Sie in diesem Artikel,

  • welche Voraussetzungen für diese Korrektur gegeben sein müssen und
  • wie Sie diese Korrektur anwenden können.

1. Einführung

Im Workflow steht die Korrektur Sonderfarbauszug abhängig vom Gesamtfarbauftrag erzeugen zur Verfügung. Das Ziel dieser Korrektur ist es, eine Separation mit unterschiedlicher Deckkraft in Abhängigkeit vom angetroffenen Gesamtfarbauftrag des Seiteninhalts zu erzeugen.

2. Allgemeines

Die Korrektur Sonderfarbauszug abhängig vom Gesamtfarbauftrag erzeugen kann verwendet werden, um beispielsweise einen vom Gesamtfarbauftrag abhängigen Weißkanal – oder jede andere systemweit definierte Sonderfarbe – zu erzeugen. Die Separation wird als Bild erzeugt.

Verwenden Sie diese Korrektur für folgende Situationen:

  • Reduktion des Tintenverbrauchs für weiße Tinte, da keine bis wenig weiße Tinte im Hintergrund benötigt wird, wenn der Farbauftrag (und somit die Deckung) in bestimmten Bereichen ohnehin so hoch ist.
  • Reduktion der Trocknungszeit durch Begrenzung des Weißauszugs auf Bereiche in der PDF-Datei, die über einen Gesamtfarbauftrag hinaus gehen.
  • Reduktion des Primerauftrags für Bereiche in der Druckdatei.
  • Erzeugen eines Glanzeffekts für bestimmte Bereiche in der Druckdatei durch das Hinzufügen von Lack an hellen oder dunkleren Stellen.

Die Korrektur finden Sie im Reiter Datenkorrektur eines Artikels, Auftrags bzw. Produktionsauftrags durch:

  • Eingabe des Namens der Korrektur im Bereich Filter,
  • Aktivieren der Option Objekt im Bereich Kategorie,
  • Aktivieren der Option Erzeugen im Bereich Aktion,
  • Aktivieren der Option Sonderfarbe im Bereich Suchen.

3. Beschreibung

Mit dieser Korrektur wird eine Separation einer ausgewählten, systemweit definierten Sonderfarbe erzeugt, die abhängig vom Gesamtfarbauftrag des Seiteninhalts erzeugt wird. Je höher dabei der Gesamtfarbauftrag ist, desto geringer wird der Prozentwert der aufzutragenden Sonderfarbseparation.

3.1. Voraussetzungen und Funktionsweise

Damit die Korrektur das tut, was sie verspricht, muss kein spezieller Sachverhalt gegeben sein.

Um den Sonderfarbauszug abhängig vom Gesamtfarbauftrag zu erzeugen, können folgende Optionen gewählt werden:

  • Vorlagen [1] – Einstellungen, die im Dialog gewählt werden, können als Vorlage gespeichert und somit auf andere Artikel/Motive angewendet werden.

Abbildung 1: Der Reiter Grundeinstellungen der Korrektur Sonderfarbauszug abhängig vom Gesamtfarbauftrag erzeugen

  • Sonderfarbe [2] – wählen Sie im Auswahlmenü jene systemweit definierte Sonderfarbe aus, für die eine neue Sonderfarbseparation erzeugt werden soll.
  • Renderauflösung [3] – geben Sie hier die gewünschte Auflösung in dpi ein, welche für die zu erzeugende Separation verwendet werden soll. Je höher die Auflösung ist, desto genauer werden Konturen nachgezeichnet, aber desto länger dauert auch die Ausführung. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [5] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Renderauflösung entnommen werden soll.
  • Tonwertkurve [4] – im Diagramm wird die anzuwendende Kurve angezeigt, die zur Erstellung der Deckkraft für die Sonderfarbseparation abhängig vom Prozentsatz des Gesamtfarbauftrags herangezogen wird.
  • Eingabe [6] – geben Sie hier den Prozentsatz des Gesamtfarbauftrags ein. Wird in das Eingabefehl beispielsweise 50 eingetragen, so wird für die Bildpunkte, bei denen der Gesamtfarbauftrag zwischen 0% und 50% liegt, die ausgewählte Sonderfarbe mit der im Eingabefeld Ausgabe angegebenen Deckkraft erzeugt.
  • Ausgabe [7] – geben Sie hier den Wert für die Deckkraft des Sonderfarbauszugs ein. Wird in das Ausgabefeld beispielsweise 100 eingetragen, so wird für die Bildpunkte, bei denen der Gesamtfarbauftrag den Wert im Eingabefeld Eingabe unterschreitet, eine Sonderfarbseparation mit einem Tonwert von 100% aufgetragen.
  • Hinzufügen [8] – fügen Sie damit einen neuen Punkt hinzu, durch den Sie die Steilheit der Rampe in der Kurve benutzerdefiniert abändern können.
  • Lineare Kurve/Bezierkurve [9] – bestimmen Sie damit, ob die Kurve nur aus Eckpunkten oder aus Bezierkurven aufgebaut werden soll.

Interpretation des Graphen der Abbildung 1

Es wird ein Sonderfarbauszug »Weiß« erstellt. Die Sonderfarbe »Weiß«

  • wird dabei mit 100 % Deckkraft für alle Bereiche erstellt, deren Gesamtfarbauftrag kleiner oder gleich 50% ist,
  • ab dem Gesamtfarbauftrag von 51% wird die Deckkraft der Sonderfarbe linear reduziert, bis
  • der Gesamtfarbauftrag den Wert von 200% beträgt.
  • Für alle Bereiche mit einem Gesamtfarbauftrag über 201% wird keine Sonderfarbseparation erzeugt.

Im Reiter Erweitert finden sich Optionen, die für spezielle Bedingungen gesetzt werden müssen.

Abbildung 2: Der Reiter Erweitert der Korrektur Sonderfarbauszug abhängig vom Gesamtfarbauftrag erzeugen

  • Transparente Bereiche schützen [10] – durch Aktivierung dieser Option bleiben alle transparenten Bereiche im Motiv auch transparent. Damit wird, obwohl der Gesamtauftrag für diesen Bereich 0% beträgt, keine Sonderfarbe für diese Bereiche erzeugt.
  • Transparente und weiße Bereiche schützen [11] – durch Aktivierung dieser Option bleiben alle transparenten sowie weißen Bereiche – CMYK 0/0/0/0, RGB 255/255/255 und Graustufen 100% – im Motiv auch transparent bzw. nicht bedruckt. Damit wird, obwohl der Gesamtfarbauftrag für diesen Bereich 0% beträgt, keine Sonderfarbe für diesen Bildpunkt erzeugt.
  • Sonderfarben, die als »Ausgeben als Separation« angelegt sind, ausschließen [12] – durch Aktivierung dieser Option werden alle systemweit definierten Sonderfarben, die als »Ausgeben als Separation« angelegt sind, von der Korrektur ausgeschlossen und somit nicht bei der Ermittlung des Gesamtafarbauftrags berücksichtigt.
  • Erzeuge einen zusätzlichen Bereich am äußeren Rand [13] – durch Aktivierung dieser Option wird die Separation um die eingestellte Größe des zusätzlichen Bereichs an der äußeren Kante erweitert. Dadurch entsteht ein zusätzlicher Penetrationsbereich, wodurch das »Ausbluten« von Penetrationsmitteln verhindert werden kann.
  • Größe des zusätzlichen Bereichs [14] – geben Sie hier die gewünschte Größe des Penetrationsbereichs ein. Diese Option steht nur zur Verfügung, wenn die Option Erzeuge einen zusätzlichen Bereich am äußeren Rand aktiviert ist. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [17] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den Penetrationsbereich entnommen werden soll.
  • Ebenenname [15] – vergeben Sie hier den Namen der Ebene, auf der die Sonderfarbseparation angelegt werden soll. Soll keine eigene Ebene erzeugt werden, müssen Sie den Namen aus dem Eingabefeld entfernen. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [18] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den Ebenennamen entnommen werden soll.
  • Konformität der Verarbeitungsschritte nach ISO 19593-1 [16] – alle Objekte, die mit Weiß gedruckt werden, sollen standardmäßig nach ISO 19593-1 auf der Ebene White in der Gruppe Weiß des Typs White angelegt werden. Nähere Informationen zum ISO-Standard entnehmen Sie der Beschreibung Processing Steps ISO 15931-1.

3.2. Vorher/Nachher

Zum Experimentieren mit dieser Funktion können Sie auf die Beispieldatei »Sample_Spot Color Separation depending on Total Ink Coverage.pdf« zurückgreifen. Die Datei wurde in CMYK aufgebaut und beinhaltet Vektoren und Text.

Nach Anwendung der Korrektur entsteht die Datei »Sample_Spot Color Separation depending on Total Ink Coverage_End.pdf«, wo die Sonderfarbe »White« abhängig vom Gesamtfarbauftrag aufgetragen wurde. Beachten Sie, dass die Separation auf überdruckend gestellt ist.

Abbildung 3: Links: Originaldatei; Mitte: Überarbeitete Datei, in der die Sonderfarbseparation erzeugt wurde; Rechts: Der erzeugte Sonderfarbauszug

Artikel Update: Workflow 1.19.2 – 02/2025

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