Benutzerhandbuch

3.76 Schneidelinie für unregelmäßige Form hinzufügen

Aktualisiert am

Erfahren Sie in diesem Artikel,

  • welche Voraussetzungen für diese Korrektur gegeben sein müssen und
  • wie Sie diese Korrektur anwenden können

1. Einführung

Im Workflow steht die Korrektur Schneidelinie für unregelmäßige Form hinzufügen zur Verfügung. Das Ziel dieser Korrektur ist, eine Schneidelinie für eine unregelmäßige Form in einem Motiv zu erzeugen.

2. Allgemeines

Die Korrektur Schneidelinie für unregelmäßige Form hinzufügen kann verwendet werden, um eine überdruckende Schneidelinie für eine unregelmäßige Form zu erstellen. Zusätzlich kann eine weitere Schneidelinie im angegeben Versatz hinzugefügt werde.

Die Korrektur finden Sie im Reiter Datenkorrektur eines Artikels, Auftrags bzw. Produktionsauftrags durch:

  • Eingabe des Namens der Korrektur im Bereich Filter,
  • Aktivieren der Option Objekt im Bereich Kategorie,
  • Aktivieren der Option Erzeugen im Bereich Aktion,
  • Aktivieren der Option Schneidelinie oder Schmuckfarbe im Bereich Suchen.

3. Beschreibung

Mit dieser Korrektur kann eine Schneidelinie für ein unregelmäßig geformtes Motiv erzeugt werden. Zusätzlich kann eine weitere Schneidelinie im ausgewählten Versatz erzeugt werden. Die Schneidelinie wird dabei gemäß ISO 19593-1 der Gruppe und dem Typ der dafür vorgesehenen Verarbeitungsstufe zugewiesen.

Verwenden Sie die Korrektur, um

  • eine unregelmäßige geschlossene Kontur im Motiv mit einer Schneidelinie zu versehen
  • eine Schneidelinie um eine unregelmäßige Form einer Schneidefläche – die Schnittfläche wurde als eingefärbte Fläche im Motiv angelegt – zu erzeugen
  • eine Schneidelinie um Schmuckfarbobjekte – Texte oder Flächen – herum zu zeichnen.

3.1. Voraussetzungen und Funktionsweise

Damit die Korrektur das tut, was sie versprich, müssen folgende Gegebenheiten vorgefunden werden:

  • Das Motiv besitzt eine unregelmäßige Form.
  • Die unregelmäßige Form muss durchgängig – keine transparenten oder weiße Flächen – geschlossen sein und somit eine klare Kontur ergeben.
  • Sollte das Motiv ein Bild sein, so sollte die unregelmäßige Form nicht durch Bildartefakte, welche durch eine JPEG-Kompression entstehen kann, »zerfressen« sein.
  • Sollte das Motiv ein Bild sein, so sollte eine gegebene Freistellung sauber vorliegen und nicht durch nicht gelöschte Pixelgruppen umgeben sein.

Abbildung 1: Die Reiter Grundeinstellung, Erweitert sowie Zusätzliche Schneidelinie im Dialog der Korrektur Schneidelinie für unregelmäßige Form hinzufügen

Um eine Schneidelinie für eine unregelmäßige Form sowie eine zusätzliche Schneidelinie zu erzeugen, kann auf folgende Möglichkeiten zurückgegriffen werden:

  • Vorlage [1] –  Einstellungen, die im Dialog gewählten werden, können als Vorlage gespeichert und somit auf andere Artikel/Motive angewandt werden.

Grundeinstellungen

  • Konturstärke [2] – geben Sie hier die Konturstärke für die zu erzeugende Schneidelinie ein. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [3] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Konturstärke entnommen werden soll.
  • Linienform [11] – wählen Sie im Auswahlmenü die Linienform für die zu erzeugende Schneidelinie aus.
  • Schmuckfarbname [4] – wählen Sie im Auswahlmenü jene Schmuckfarbe aus, womit die Schneidelinie erzeugt werden soll. Zur Auswahl stehen alle Technische Farben, die dem Typ Cut Contur zugewiesen.
  • Versatz [5] – geben Sie hier den gewünschten Versatz der Schneidelinie zur gefundenen Kontur im Motiv ein. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [12] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den Versatz entnommen werden soll.
  • Überdruckstatus [6] – wählen Sie hier den Überdruckstatus für die zu erzeugende Schneidelinie aus. Sie können dabei zwischen Überdrucken sowie Aussparen wählen.
  • Nur auf Schmuckfarbe anwenden [7] – durch Aktivieren dieser Option wird nur für alle Objekte, der ausgewählten Schmuckfarbe, eine Schneidelinie erzeugt. Die bestehende Kontur im Objekt würde dabei ignoriert werden.
  • Name der Schmuckfarbe [8] – geben Sie hier den Namen der Schmuckfarbe ein, für die eine Schneidelinie erzeugt werden soll. Diese Option kann nur gewählt werden, wenn die Option Nur auf Schmuckfarbe anwenden aktiviert wurde.
  • Auf äußeren Rand beschränken [9] – durch Aktivierung dieser Option wird die Erzeugung einer Schneidelinie auf die äußere Kontur des Motives beschränkt. Beispiel: Bei dem Buchstaben »D« würde nur für den äußeren Teil eine Schneidelinie erzeugt werden, nicht aber für den inneren Raum (Punze).
  • Erzeugung der Schneidelinie unterbinden, wenn eine Schneidelinie bereits existiert [10] – durch Aktivieren dieser Option wird die Erzeugung einer Schneidelinie unterbunden, sofern bereits eine Schneidelinie in jener Schmuckfarbe angelegt ist, welche in Schmuckfarbnamen [4] ausgewählt wurde, existiert.
  • Endformatrahmen auf Schneidelinie setzen [13] – durch Aktivieren dieser Option wird der Endformatrahmen auf die Schneidelinie gesetzt.

Erweitert

  • DeviceN-Farben vereinzeln [14] – durch Aktivierung dieser Option, werden DeviceN-Konstrukte innerhalb der Datei vereinzelnd. Damit können Sie für den Fall, dass Sie die Erzeugung einer Schneidelinie basierend auf einer gewählten Schmuckfarbe erzeugen wollen, auch den Schmuckfarbkanal innerhalb eines DeviceN-Konstrukts mit einbeziehen.
  • Ebenennamen [15] – vergeben Sie hier den Namen der Ebene, auf der die Schneidelinie angelegt werden soll. Soll keine eigene Ebene erzeugt werden, müssen Sie den Namen aus dem Eingabefeld entfernen. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [21] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den Ebenennamen entnommen werden soll.
  • Konformität der Verarbeitungsschritte nach ISO 19593-1 [16] –  alle im Nachhinein eingefügten Schneidelinien sollen standardmäßig nach ISO 19593-1 auf der Ebene Structural in der Gruppe Strukturell des Typs Schneiden angelegt werden. Nähere Informationen zum ISO-Standard entnehmen Sie der Beschreibung Processing Steps ISO 15931-1.
  • Nachzeichnungsoptionen [17] – wählen Sie im Auswahlmenü aus, wie genau das Motiv zur Erstellung der Schneidelinie nachgezeichnet werden soll. Je verschnörkelter das Motiv ist, desto genau sollte nachgezeichnet werden. Beachten Sie allerdings, dass das genauere Nachzeichnen auch deutlich mehr Zeit beansprucht. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:
  • Ungenau (weniger Pfadpunkte) – die Objekte werden ungenau – mit 75 dpi – dafür aber schneller nachgezeichnet.
  • Standard – die Objekte werden genauer – mit 300 dpi –  aber dennoch schnell nachgezeichnet.
  • Präzise (viele Pfadpunkte) – die Objekte werden sehr genau – mit 800 dpi –  aber dafür etwas langsamer nachgezeichnet.
  • Höchste Genauigkeit (langsam) – die Objekte werden äußerst genau – mit 2400 dpi – aber dafür sehr langsam nachgezeichnet.
  • Variabler Inhalt [22] – wählen Sie darin den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert der Pfadpunkte für die Genauigkeit entnommen werden soll. Folgende Werte müssen im gewählten Feld vorgefunden werden, damit der Modus verwendet wird:
    • 75
    • 300
    • 800
    • 2400
  • Schwellenwert für Helligkeit [18] – der eingegebene Wert bestimmt, ab wann ein Objekt als Transparent angesehen wird und damit bei der Erzeugung einer Schneidelinie ignoriert wird. Ein Wert von 0,0 ignoriert bereits teilweise transparente Objekte. Ein Wert von 1 erkennt bereits die gesamte Zeichenfläche. Der empfohlene Wert liegt bei 0.99.
  • Mindestanzahl zusammenhängender Pixel [19] – geben Sie hier die Mindestanzahl an zusammenhängender Pixel, die von einer anderen Farbe umgeben sind ein, um das Nachzeichnen von einzelnen herumschwirrenden Pixeln zu vermeiden.
  • Kurvenglättung [20] – durch Verschieden des Reglers bzw. durch Eingabe der Prozentwerte kann die Glättung von Kanten bzw. Kurven bestimmt werden. Je höher der gewählte Werte, desto glatter – mit weniger Pfadpunkte – werden die Kurven erzeugt.

Abbildung 2: Vorzufindenden Werte im gewählten Feld für die Option Nachzeichnungsoptionen

Zusätzliche Schneidelinie

  • Konturstärke [25] – geben Sie hier die Konturstärke für die zusätzlich zu erzeugende Schneidelinie ein. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [26] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Konturstärke entnommen werden soll.
  • Linienform [30] – wählen Sie im Auswahlmenü die Linienform für die zusätzlich zu erzeugende Schneidelinie aus.
  • Schmuckfarbname [27] – wählen Sie im Auswahlmenü jene Schmuckfarbe aus, womit die Schneidelinie hinzugefügt werden soll. Zur Auswahl stehen alle Technische Farben, die dem Typ Cut Contur zugewiesen.
  • Versatz [28] – geben Sie hier den gewünschten Versatz der Schneidelinie zum Motiv ein. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [31] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den Versatz entnommen werden soll.
  • Überdruckstatus [29] – wählen Sie hier den Überdruckstatus für die zu erzeugende Schneidelinie aus. Sie können dabei zwischen Überdrucken sowie Aussparen wählen.

3.2. Vorher/Nachher

Zum Experimentieren mit dieser Funktion können Sie auf die Beispieldatei »Sample_Add Dieline for Irregular Shape.pdf« zurückgreifen. In der Datei befindet sich ein Motiv, welches im Anschluss entlang der Kontur beschnitten werden soll.

Nach Anwendung der Korrektur entsteht die Datei »Sample_Add Dieline for Irregular Shape_End.pdf«. Hier wurde für das Motiv eine Schneidelinie erzeugt. Dafür wurden die Werte aus Abbildung 1 verwendet.

Abbildung 3: Links: Originaldatei; Rechts: Überarbeitete Datei, worin eine Schneidelinie für die unregelmäßige Form erzeugt wurde

Artikel Update: Workflow 1.17.2  – 06/2024

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