Benutzerhandbuch – Durst

3.68 Schneidelinie von Bildmitte aus anlegen

Aktualisiert am

Erfahren Sie in diesem Artikel,

  • welche Voraussetzungen für diese Korrektur gegeben sein müssen und
  • wie Sie diese Korrektur anwenden können.

1. Einführung

Im Workflow steht die Korrektur Schneidelinie von Bildmitte aus anlegen zur Verfügung. Das Ziel dieser Korrektur ist es, eine Schneidelinie in der angegebenen Höhe und Breite, ausgehend von der Bildmitte aus, zu erzeugen.

2. Allgemeines

Die Korrektur Schneidelinie von Bildmitte aus anlegen kann verwendet werden, um eine Schneidelinie in der gewünschten Größe zu erzeugen. Die Dateimitte – als Referenz wird der Medienrahmen (MediaBox) verwendet – wird als Ursprung für die Erzeugung verwendet.

Die Korrektur finden Sie im Reiter Datenkorrektur eines Artikels, Auftrags bzw. Produktionsauftrags durch:

  • Eingabe des Namens der Korrektur im Bereich Filter,
  • Aktivieren der Option Objekt im Bereich Kategorie,
  • Aktivieren der Option Erzeugen im Bereich Aktion sowie durch
  • Aktivieren der Option Schneidelinie oder Sonderfarbe im Bereich Suchen.

3. Beschreibung

Mit dieser Korrektur wird eine überdruckende Schneidelinie in der gewünschten Größe, ausgehend von der Bildmitte (MediaBox), erzeugt. Optional kann eine zweite Schneidelinie im angegebenen Versatz erzeugt werden. Die Schneidelinien werden dabei gemäß ISO 19593-1 der Gruppe und dem Typ der dafür vorgesehenen Verarbeitungsstufe zugewiesen.

Bildmitte des Endformatrahmens

Wenn Sie sicher gehen wollen, dass die Bildmitte im Einklang mit der Bildmitte des vorhandenen Endformatrahmens (TrimBox) steht, so müssen Sie zuvor den Medienrahmen (MediaBox) mit absolutem Versatz zum Endformatrahmen (TrimBox) setzen. Entsprechende Korrekturen dafür stehen zur Verfügung. Die dafür am besten geeignete Korrektur wird der Seitengeometrierahmen basierend auf Endformat setzen sein.

3.1. Voraussetzungen und Funktionsweise

Damit die Korrektur das tut, was sie verspricht, muss kein spezieller Sachverhalt gegeben sein.

Die Korrektur Schneidelinie von Bildmitte aus anlegen besteht aus drei einzelnen Korrekturen, die in einem Dialog zusammengefasst wurden. Es besteht die Möglichkeit, ausgewählte Korrekturen zu aktivieren und dadurch auszuführen.

Abbildung 1: Der Dialog der Korrektur Schneidelinie von Bildmitte aus anlegen

Nachfolgend werden die einzelnen Korrekturen detailliert beschrieben:

3.1.1. Schneidelinie hinzufügen

Standardmäßig ist diese Korrektur aktiviert, was durch die aktivierte Checkbox [1] angezeigt wird. Diese Korrektur fügt eine überdruckende Schneidelinie in der gewünschten Größe, ausgehend von der Bildmitte aus, ein.

Abbildung 2: Der Dialog der Korrektur Schneidelinie von Bildmitte aus anlegen, mit aktivierter Korrektur Schneidelinie hinzufügen mit den vorzufindenden Werte für die Option Eckentyp

Um eine Schneidelinie von der Bildmitte aus zu erzeugen, stehen folgende Optionen zur Verfügung:

  • Erzeugung der Schneidelinie unterbinden, wenn eine Schneidelinie bereits existiert [4] – aktivieren Sie diese Option, wenn die Erzeugung einer Schneidelinie unterbunden werden soll, sofern bereits eine Schneidelinie in der Sonderfarbe aus dem Eingabefeld Sonderfarbname [12] besteht.
  • Breite [5] – geben Sie hier die Breite der zu erzeugenden Schneidelinie ein. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [6] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Breite entnommen werden soll.
  • Höhe [17] – geben Sie hier die Höhe der zu erzeugenden Schneidelinie ein. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [18] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Höhe entnommen werden soll.
  • Horizontaler Versatz [7] – geben Sie hier den horizontalen Versatz (X-Achse) der Schneidelinie ein. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [8] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den horizontalen Versatz entnommen werden soll.
  • Vertikaler Versatz [19] – geben Sie hier den vertikalen Versatz (Y-Achse) der Schneidelinie ein. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [20] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den vertikalen Versatz entnommen werden soll.
  • Konturstärke [9] – geben Sie hier die Konturstärke der zu erzeugenden Schneidelinie ein. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [10] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Konturstärke entnommen werden soll.
  • Eckentyp [10] – wählen Sie im Auswahlmenü einen Typ für die Ecken aus. Folgende Möglichkeiten stehen zur Verfügung:
    • Abgerundet – die Ecken der Schneidelinie werden abgerundet. Sollen die Ecken nicht abgerundet werden, müssen Sie für die Option Eckenradius 0 mm eintragen.
    • Abgeschrägt – die Ecken der Schneidelinie werden abgeschrägt. Sollen die Ecken nicht abgeschrägt werden, müssen Sie für die Option Eckenradius 0 mm eintragen.
    • Variabler Inhalt [22] – wählen Sie darin den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Auswahl des Eckentyps entnommen werden soll. Folgende Werte müssen im gewählten Feld vorgefunden werden, damit der Typ ausgewählt wird:
      • Round
      • Bevel
  • Eckenradius [11] – geben Sie hier den Radius der Ecken ein, sofern diese abgerundet bzw. abgeschrägt werden sollen. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [23] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den Eckenradius entnommen werden soll.
  • Sonderfarbname [12] – wählen Sie im Auswahlmenü eine Technische Farbe aus, womit die Schneidelinie erzeugt werden soll. Zur Auswahl stehen alle systemweit definierten Technischen Farben, die den Typ Cut Contur besitzen.
  • Endformatrahmen auf Schneidelinie setzen [13] – aktivieren Sie diese Option, wenn im Zuge der Korrektur der Endformatrahmen auf die neu erzeugte Schneidelinie gesetzt werden soll.
  • Ebenenname [14] – vergeben Sie hier den Namen der Ebene, auf die die neue Schneidelinie angelegt werden soll. Soll keine eigene Ebene erzeugt werden, müssen Sie den Namen aus dem Eingabefeld entfernen. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [24] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den Ebenenname entnommen werden soll.
  • Überdruckstatus [15] wählen Sie hier den Überdruckstatus für die zu erzeugende Schneidelinie aus. Sie können dabei zwischen Überdrucken sowie Aussparen wählen.
  • Füllmodus [16] wählen Sie im Auswahlmenü aus, welchen Füllmodus die zusätzliche Schneidelinie haben soll. Folgende Möglichkeiten stehen zur Verfügung:
    • Normal – die Schneidelinie wird aussparend platziert.
    • Multiplizieren – multipliziert die Farben der zusätzlichen Schneidelinie mit dem dahinter liegenden Motiv, basierend auf den Farbinformationen der einzelnen Kanäle. Die Schneidelinie wird somit überdruckt.
    • Ineinanderkopieren – führt eine Multiplikation durch. Dabei bleiben die hellen und dunklen Farben der Schneidelinie erhalten. Die Farbe im Motiv wird nicht ersetzt, sondern mit der Farbe der zusätzlichen Schneidelinie gemischt, um die hellen und dunklen Farben des Motivs widerzuspiegeln.
    • Negativ multiplizieren – führt eine negative Multiplikation durch. Das Ergebnis ist dabei immer eine hellere Farbe aus der Kombination der Schneidelinie und des Motivs.
    • Abdunkeln – hier werden die Farben des Motivs mit der Farbe der zusätzlichen Schneidelinie verglichen und jeweils die dunklere Farbe als Ergebnisfarbe gewählt.
    • Aufhellen – hier werden die Farben des Motivs mit der Farbe der zusätzlichen Schneidelinie verglichen und jeweils die hellere Farbe als Ergebnisfarbe gewählt.
    • Farbig abwedeln – hier werden die Farben des Motivs mit den Farben der Schneidelinie durch das Verringern des Kontrasts ermittelt.
    • Farbe nachbelichten –  hier werden die Farben des Motivs mit den Farben der zusätzlichen Schneidelinie durch das Erhöhen des Kontrasts ermittelt.
    • Weiches Licht –  hier werden die Farben des Motivs mit den Farben der Schneidelinie hinsichtlich der Helligkeit verglichen. Ist die Farbe der zusätzlichen Schneidelinie dunkler als ein 50-prozentiges Grau, wird die Farbe des Motivs dunkler. Die Wirkung entspricht dem Anstrahlen des Bildes mit Spot-Strahlern.
    • Hartes Licht – hier werden die Farben des Motivs mit den Farben der Schneidelinie hinsichtlich der Helligkeit verglichen. Ist die Farbe der Schneidelinie heller als ein 50-prozentiges Grau, wird die Farbe des Motivs dunkler. Die Wirkung entspricht dem Anstrahlen des Bildes mit diffusem Licht.
    • Farbton – hier werden die Farben des platzierten Motivs aus dem Farbton der Schneidelinie sowie der Sättigung bzw. die Luminanz der Farbe des Motivs verwendet.
    • Ausschluss – hier werden die Farbinformationen der zusätzlichen Schneidelinie sowie des Motivs mit dem niedrigeren Helligkeitswert von dem mit dem höheren Helligkeitswert, subtrahiert.
    • Luminanz – hier wird aus dem Farbton und der Sättigung der Motivfarben und der Luminanz der Farben der Schneidelinie ein Ergebnis erzeugt.
    • Sättigung – hier wird aus der Luminanz und den Farbton der Motivfarben und der Sättigung der Farben der Schneidelinie ein Ergebnis erzeugt.
    • Farbe – hier wird aus der Luminanz der Motivfarben und dem Farbton sowie der Sättigung der Farben der zusätzlichen Schneidelinie ein Ergebnis erzeugt.
    • Variabler Inhalt [25] – wählen Sie darin den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Auswahl des Füllmodus entnommen werden soll. Folgende Werte müssen im gewählten Feld vorhanden sein, damit die Auswahl ausgeführt wird:
      • Normal
      • Multiply
      • Overlay
      • Screen
      • Darken
      • Lighten
      • ColorDodge
      • ColorBurn
      • SoftLight
      • Hue
      • Exclusion
      • Luminosity
      • Saturation
      • Color

Abbildung 3: Vorzufindende Werte im gewählten Feld für die Option Füllmodus

3.1.2. Zusätzliche Schneidelinie

Durch Klick auf die Auswahlschaltfläche [2] (Abbildung 1) wird die Korrektur Zusätzliche Schneidelinie aktiviert. Mit dieser Korrektur kann eine zweite Schneidelinie, im angegeben Versatz, erzeugt werden.

Abbildung 4: Der Dialog der Korrektur Schneidelinie von Bildmitte aus anlegen, mit aktivierter Korrektur Zusätzliche Schneidelinie hinzufügen

Bis auf die Optionen Breite bzw. Höhe und die Option Ebenenname stehen für diese Korrektur dieselben Parameter als für die Korrektur Schneidelinie hinzufügen zur Verfügung. Eine detaillierte Beschreibung aller Optionen finden Sie im Punkt 3.1.1.

3.1.3. Informationen zu Verarbeitungsschritte (ISO 19593-1) hinzufügen

Standardmäßig ist diese Korrektur aktiviert, was durch die aktivierte Auswahlschaltfläche [3] (Abbildung 1) angezeigt wird. Mit dieser Korrektur können alle Informationen zu Verarbeitungsschritte (ISO 19593-1) für die neu erzeugte Ebene hinzugefügt werden.

Alle im Nachhinein eingefügten Schneidelinien sollen standardmäßig nach ISO 19593-1 auf der Ebene Structural in der Gruppe Strukturell des Typs Cutting angelegt werden. Nähere Informationen zum ISO-Standard entnehmen Sie der Beschreibung Processing Steps ISO 15931-1.

Abbildung 5: Der Dialog der Korrektur Schneidelinie für ImageBox hinzufügen, mit aktivierter Korrektur Informationen zu Verarbeitungsschritte (ISO 19593-1) hinzufügen

Um Informationen zu Verarbeitungsschritte hinzuzufügen, können folgende Optionen gewählt werden:

  • Gruppe [26] – wählen Sie im Auswahlmenü aus, welcher Gruppe die Ebene angehören soll. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:
    • Struktur – beinhaltet alle Objekte, die nachgelagerte Verarbeitungsschritte in der Endverarbeitung beschreiben.
    • Dimensionen – beinhaltet alle Objekte, die zur Angabe von Größen verwendet werden, wie Linien, Pfeile und auch die Beschriftung (Maßeinheiten).
    • Brailleschrift – beinhaltet alle Objekte, die Braille-Texte und Informationen darstellen.
    • Legende – beinhaltet alle Objekte, die zur Beschreibung von administrativen (z.B. Produktinformationen) und technischen Informationen (z.B. Kontrollstreifen) außerhalb des Druckprodukts verwendet werden.
    • Positionen – beinhalten alle Objekte, die zur Positionierung von Informationen für verschiedene grafische und nicht-grafische Elemente verwendet werden.
    • Weiß – beinhaltet alle Objekte, die mit der Druckfarbe Weiß gedruckt werden müssen, um auf metallischen bzw. transparenten Medien Objekte farblich intensiver zu drucken.
    • Lack – beinhaltet alle Objekte, die mit Lack veredelt werden müssen.
    • Variabler Inhalt [28] – wählen Sie darin den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Auswahl der Gruppe entnommen werden soll. Folgende Werte müssen im gewählten Feld vorhanden sein, damit die Gruppe ausgewählt wird:
      • Structural
      • Dimensions
      • Braille
      • Legend
      • Positions
      • White
      • Varnish
  • Typ [27] – wählen Sie im Auswahlmenü aus, welchem Typ die Ebene angehören soll. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [29] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den Typ entnommen werden soll. Folgende Werte müssen im gewählten Feld vorhanden sein, damit der Typ gewählt wird:
    • Cutting
    • PartialCutting
    • ReversePartialCutting
    • Creasing
    • ReverseCreasing
    • CuttingCreasing
    • ReverseCuttingCreasing
    • PartialCuttingCreasing
    • ReversePartialCuttingCreasing
    • Drilling
    • Gluing
    • FoilStamping
    • ColdFoilStamping
    • Embossing
    • Debossing
    • Perforating
    • Bleed
    • VarnishFree
    • InkFree
    • InkVarnishFree
    • Folding
    • Punching
    • Stapling

Abbildung 6: Links: Vorzufindende Werte im gewählten Feld für die Option Gruppe; Rechts: Vorzufindende Werte im gewählten Feld für die Option Typ

3.2. Vorher/Nachher

Zum Experimentieren mit dieser Funktion können Sie auf die Beispieldatei »Sample_Add Dieline from Center.pdf« zurückgreifen. Die Datei hat eine Größe von 200 x 200 mm. Nun soll eine Schneidelinie in der Größe von 190 x 180 mm, ausgehend von der Bildmitte, erzeugt werden.

Nach Anwendung der Korrektur entsteht die Datei »Sample_Add Dieline from Center_End.pdf«. Hier wurde in der angegebenen Größe eine Schneidelinie angelegt. Dafür wurden die Werte aus Abbildung 2 und 4 verwendet.

Abbildung 7: Links: Originaldatei; Rechts: Überarbeitete Datei, worin eine Schneidelinie erzeugt wurde

Artikel Update: Workflow 1.19.1 – 02/2025

Previous Artikel 3.67 Schneidelinie für unregelmäßige Form hinzufügen
Next Artikel 3.69 Schneidelinie von Sonderfarbe ableiten
Noch Fragen? Kontaktieren Sie uns!