Benutzerhandbuch

3.125 Zusätzliche Schneidelinie hinzufügen

Aktualisiert am

Erfahren Sie in diesem Artikel,

  • welche Voraussetzungen für diese Korrektur gegeben sein müssen und
  • wie Sie diese Korrektur anwenden können.

1. Einführung

Im Workflow steht die Korrektur Zusätzliche Schneidelinie hinzufügen zur Verfügung. Das Ziel dieser Korrektur ist, eine zusätzliche Schneidelinie dem Motiv hinzuzufügen.

2. Allgemeines

Die Korrektur Zusätzliche Schneidelinie hinzufügen kann verwendet werden, um dem Motiv eine weitere Schneidelinie, im angegeben Versatz zur ursprünglichen Schneidelinie, hinzuzufügen.

Die Korrektur finden Sie im Reiter Datenkorrektur eines Artikels, Auftrags bzw. Produktionsauftrags durch

  • Eingabe des Namens der Korrektur im Bereich Filter,
  • Aktivieren der Option Objekt im Bereich Kategorie,
  • Aktivieren der Option Hinzufügen im Bereich Aktion sowie durch
  • Aktivieren der Option Schneidelinie oder Sonderfarbe im Bereich Suchen.

3. Beschreibung

Mit dieser Korrektur kann eine zusätzliche überdruckende Schneidelinie erzeugt sowie die bestehende Schneidelinie umbenannt werden. Die Schneidelinie kann darüber hinaus dabei noch gemäß ISO 19593-1 der Gruppe und dem Typ der dafür vorgesehenen Verarbeitungsstufe zugewiesen.

3.1. Voraussetzungen und Funktionsweise

Damit die Korrektur das tut, was sie verspricht, muss folgender Sachverhalt gegeben sein:

  • Es befindet sich bereits eine Schneidelinie im Motiv.

Die Korrektur Zusätzliche Schneidelinie hinzufügen besteht aus drei einzelnen Korrektur, die in einem Dialog zusammengefasst wurden. Es besteht die Möglichkeit, ausgewählte Korrekturen zu aktivieren und dadurch auszuführen.

Abbildung 1: Der Dialog der Korrektur Zusätzliche Schneidelinie hinzufügen

Nachfolgend werden die einzelnen Korrekturen detailliert beschrieben:

3.1.1. Zusätzliche Schneidelinie

Standardmäßig ist diese Korrektur aktiviert, was durch die aktivierte Checkbox [1] angezeigt wird. Diese Korrektur fügt eine überdruckende Schneidelinie, im angegebenen Versatz basierend auf der ursprünglichen Schneidelinie hinzu.

Abbildung 2: Der Dialog der Korrektur Zusätzliche Schneidelinie hinzufügen mit aktivierter Korrektur Zusätzliche Schneidelinie

Um eine zusätzliche Schneidelinie zu erstellen, kann der Anwender auf folgende Optionen zurückgreifen:

  • Erstellung überspringen, wenn eine Schneidelinie bereits existiert [4] – aktivieren Sie diese Option, wenn die Erstellung einer bereits existierenden Schneidelinie – beispielsweise es existiert bereits die Schneidelinie »Dieline« und als zusätzliche Schneidelinie wird nochmals »Dieline« verwendet – unterbunden werden soll.
  • Schneidelinie [5] – wählen Sie im Auswahlmenü jene Schneidelinie aus, die sich bereits im Motiv befindet. Basierend auf diese Schneidelinie wird die zusätzliche Schneidelinie im angegebenen Versatz hinzugefügt. Zur Auswahl stehen alle Technischen Sonderfarben, die sich im Motiv befinden.
  • Sonderfarbname [6] – wählen Sie im Auswahlmenü jene Sonderfarbe aus, womit die zusätzliche Schneidelinie erzeugt werden soll. Zur Auswahl stehen alle Technischen Sonderfarben, die dem Typ Cut Contur zugewiesen sind.
  • Konturstärke [7] – geben Sie hier die gewünschte Konturstärke für die zu erstellende Schneidelinie ein. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [13] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Konturstärke entnommen werden soll.
  • Versatz [8] – geben Sie hier den gewünschten Versatz für die zu erzeugende Schneidelinie zur bereits existierenden Schneidelinie ein. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [14] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den Versatz entnommen werden soll.
  • Linienform [9] – wählen Sie im Auswahlmenü die Linienform der zu erzeugenden Schneidelinie aus.
  • Überdruckstatus [10] wählen Sie hier den Überdruckstatus für die zu erzeugende Schneidelinie aus. Sie können dabei zwischen Überdrucken sowie Aussparen wählen.
  • Füllmodus [11] wählen Sie im Auswahlmenü aus, welchen Füllmodus die zusätzliche Schneidelinie haben soll. Folgende Möglichkeiten stehen zur Verfügung:
    • Normal – die Schneidelinie wird aussparend platziert.
    • Multiplizieren – multipliziert auf Basis der Farbinformationen der einzelnen Kanäle die Farben der zusätzlichen Schneidelinie mit dem dahinter liegenden Motiv. Die Schneidelinie wird somit überdruckt.
    • Ineinanderkopieren – führt eine Multiplikation durch. Dabei bleiben die hellen und dunklen Farben der Schneidelinie erhalten. Die Farbe im Motiv wird nicht ersetzt, sondern mit der Farbe der zusätzlichen Schneidelinie gemischt, um die hellen und dunklen Farben des Motives widerzuspiegeln.
    • Negativ multiplizieren – führt eine negative Multiplikation durch. Das Ergebnis ist dabei immer eine hellere Farbe aus der Kombination der Schneidelinie und des Motives.
    • Abdunkeln – hier werden die Farben des Motivs mit der Farbe der zusätzlichen Schneidelinie verglichen und jeweils die dunklere Farbe als Ergebnisfarbe gewählt.
    • Aufhellen – hier werden die Farben des Motivs mit der Farbe der zusätzlichen Schneidelinie verglichen und jeweils die hellere Farbe als Ergebnisfarbe gewählt.
    • Farbig abwedeln – hier werden die Farben des Motivs mit den Farben der Schneidelinie durch Verringern des Kontrastes ermittelt.
    • Farb nachbelichten –  hier werden die Farben des Motivs mit den Farben der zusätzlichen Schneidelinie durch Erhöhen des Kontrastes ermittelt.
    • Weiches Licht –  hier werden die Farben des Motivs mit den Farben der Schneidelinie hinsichtlich Helligkeit verglichen. Ist die Farbe der zusätzlichen Schneidelinie dunkler als ein 50 prozentiges Grau, wird die Farbe des Motivs dunkler. Die Wirkung entspricht dem Anstrahlen des Bildes mit Spot-Strahlern.
    • Hartes Licht – hier werden die Farben des Motivs mit den Farben der Schneidelinie hinsichtlich Helligkeit verglichen. Ist die Farbe der Schneidelinie heller als ein 50 prozentiges Grau, wird die Farbe des Motivs dunkler. Die Wirkung entspricht dem Anstrahlen des Bildes mit diffusem Licht.
    • Farbton – hier werden die Farben des platzierten Motivs aus dem Farbton der Schneidelinie sowie der Sättigung bzw. die Luminanz der Farbe des Motivs verwendet.
    • Ausschluss – hier werden die Farbinformationen der zusätzlichen Schneidelinie sowie des Motivs mit dem niedrigeren Helligkeitswert von der mit dem höheren Helligkeitswert, subtrahiert.
    • Luminanz – hier wird aus dem Farbton und der Sättigung der Motivfarben und der Luminanz der Farben der Schneidelinie ein Ergebnis erzeugt.
    • Sättigung – hier wird aus der Luminanz und den Farbton der Motivfarben und der Sättigung der Farben der Schneidelinie ein Ergebnis erzeugt.
    • Farbe – hier wird aus der Luminanz der Motivfarben und dem Farbton sowie der Sättigung der Farben der zusätzlichen Schneidelinie ein Ergebnis erzeugt.
    • Variabler Inhalt [15] –  wählen Sie darin den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Auswahl des Füllmodi entnommen werden soll. Folgende Werte müssen im gewählten Feld vorgefunden werden, damit die Auswahl ausgeführt wird:
      • Normal
      • Multiply
      • Overlay
      • Screen
      • Darken
      • Lighten
      • ColorDodge
      • ColorBurn
      • SoftLight
      • Hue
      • Exclusion
      • Luminosity
      • Saturation
      • Color
  • Ebenenname [12] – vergeben Sie hier den Namen der Ebene, auf die neue Schneidelinie angelegt werden soll. Soll keine eigene Ebene erzeugt werden, müssen Sie den Namen aus dem Eingabefeld entfernen. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [16] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den Ebenenname entnommen werden soll.

Abbildung 3: Vorzufindenden Werte im gewählten Feld für die Option Füllmodus

3.1.2. Schneidelinie umbenennen

Durch Klick auf die Checkbox Hinzufügen [2] (Abbildung 1) wird die Korrektur Schneidelinie umbenennen aktiviert. Damit kann die bereits existierende Schneidelinie der Datei umbenannt werden.

Umbenennung erfolgt im Nachgang

Beachten Sie, dass in der Korrektur zuerst die zusätzliche Schneidelinie erzeugt wird und erst dann im Nachgang die ursprüngliche Schneidelinie umbenannt wird. Daher kann die zusätzliche Schneidelinie nicht mit der gleichen Technischen Farbe, als die ursprüngliche Schneidelinie in der Datei.

Abbildung 3: Der Dialog der Korrektur Zusätzliche Schneidelinie hinzufügen mit aktivierter Korrektur Schneidelinie umbenennen

Um die bestehende Schneidelinie umzubenennen, kann auf folgende Option zurückgegriffen werden:

Neuer Sonderfarbname [17] – wählen Sie im Auswahlmenü eine neuen Sonderfarbnamen für die bestehende Sonderfarbe aus. Zur Auswahl stehen alle systemweit definierten Sonderfarben, die dem Typ Cut Contur zugewiesen sind.

3.1.3. Informationen zu Verarbeitungsschritte (ISO 19593-1) hinzufügen

Standardmäßig ist diese Korrektur aktiviert, was durch die Checkbox [3] (Abbildung 1) angezeigt wird. Mit dieser Korrektur können alle Informationen zu Verarbeitungsschritte (ISO 19593-1) für die neu erzeugte Ebene hinzugefügt werden.

Alle im Nachhinein eingefügten Schneidelinien soll standardmäßig nach ISO 19593-1 auf der Ebene Structural in der Gruppe Strukturell des Typs Schneiden angelegt werden. Nähere Informationen zum ISO-Standard entnehmen Sie der Beschreibung Processing Steps ISO 15931-1.

Abbildung 4: Der Dialog der Korrektur Zusätzliche Schneidelinie hinzufügen, mit aktivierter Korrektur Informationen zu Verarbeitungsschritte (ISO 19593-1) hinzufügen

Um Informationen zu Verarbeitungsschritte hinzuzufügen, können folgende Optionen gewählt werden:

  • Gruppe [18] – wählen Sie im Auswahlmenü aus, welche Gruppe die Ebene angehören soll. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:
    • Struktur – beinhaltet alle Objekte, die nachgelagerte Verarbeitungsschritte in der Endverarbeitung beschreiben.
    • Dimensionen – beinhaltet alle Objekte, die zur Angabe von Größen (Linien, Pfeile und auch die Beschriftung (Maßeinheiten)) verwendet werden.
    • Brailleschrift – beinhaltet alle Objekte, die Braille Texte und Informationen darstellen.
    • Legende – beinhaltet alle Objekte, die zur Beschreibung von administrativen z.B: Produktinformationen und technischen Informationen z.B: Kontrollstreifen außerhalb des Druckproduktes verwendet werden.
    • Positionen – beinhalten alle Objekte, die zur Positionierung von Informationen für verschiedene grafische und nicht-grafische Elemente verwendet werden.
    • Weiß – beinhaltet alle Objekte, die mit der Druckfarbe Weiß gedruckt werden müssen, um auf metallische bzw. transparente Medien druckende Objekte farblich intensiver zu drucken.
    • Lack – beinhaltet alle Objekte, die mit Lack veredelt werden müssen.
    • Variabler Inhalt [20] – wählen Sie darin den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Auswahl der Gruppe entnommen werden soll. Folgende Werte müssen im gewählten Feld vorgefunden werden, damit die Gruppe ausgewählt wird:
      • Structural
      • Dimensions
      • Braille
      • Legend
      • Positions
      • White
      • Varnish
  • Typ [19] – wählen Sie im Auswahlmenü aus, welchen Typ die Ebene die Objekte zugewiesen werden sollen. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [21] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den Typ entnommen werden soll. Folgende Werte müssen im gewählten Feld vorgefunden werden, damit der Typ gewählt wird:
    • Schneiden
    • PartialCutting
    • ReversePartialCutting
    • Creasing
    • ReverseCreasing
    • CuttingCreasing
    • ReverseCuttingCreasing
    • PartialCuttingCreasing
    • ReversePartialCuttingCreasing
    • Drilling
    • Gluing
    • FoilStamping
    • ColdFoilStamping
    • Embossing
    • Debossing
    • Perforating
    • Bleed
    • VarnishFree
    • InkFree
    • InkVarnishFree
    • Folding
    • Punching
    • Stapling

Abbildung 5: Links: Vorzufindenden Werte im gewählten Feld für die Option Gruppe; Rechts: Vorzufindenden Werte im gewählten Feld für die Option Typ

3.1.4. Vorher/Nachher

Zum Experimentieren mit dieser Funktion können Sie auf die Beispieldatei »Sample_Add Second Dieline.pdf« zurückgreifen. Rund um das Motiv wurde eine Kiss-Cut gelegt. In Abstand von 3 mm soll nun eine zusätzliche Schneidelinie hinzugefügt werden.

Nach Anwendung der Korrektur entsteht die Datei »Sample_Add Second Dieline_End.pdf«. Hier wurde eine zusätzliche Schneidelinie im Versatz von 3 mm hinzugefügt. Dafür wurden die Werte aus Abbildung 2 und Abbildung 4 verwendet.

Abbildung 6: Links: Originaldatei; Rechts: Überarbeitete Datei, wo eine zweite Schneidelinie hinzugefügt wurde

Artikel Update: Workflow 1.19.0 – 10/2024

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