Benutzerhandbuch

3.62 Schmuckfarbauszug abhängig vom Gesamtfarbauftrag erzeugen

Aktualisiert am

Erfahren Sie in diesem Artikel,

  • welche Voraussetzungen für diese Korrektur gegeben sein müssen und
  • wie Sie diese Korrektur anwenden können.

1. Einführung

Im Workflow steht die Korrektur Schmuckfarbauszug abhängig vom Gesamtfarbauftrag erzeugen zur Verfügung. Das Ziel dieser Korrektur ist, eine Separation in unterschiedlicher Deckkraft in Abhängigkeit vom angetroffenen Gesamtfarbauftrag des Seiteninhaltes, zu erzeugen.

2. Allgemeines

Die Korrektur Schmuckfarbauszug abhängig vom Gesamtfarbauftrag erzeugen kann verwendet werden, um beispielsweise einen vom Gesamtfarbauftrag abhängigen Weißkanal – oder jede andere systemweit definierte Schmuckfarbe – zu erzeugen. Die Separation wird als Bild erzeugt.

Verwenden Sie diese Korrektur für folgende Situationen:

  • Reduktion des Tintenverbrauchs für weiße Tinte, da keine bis wenig weiße Tinte im Hintergrund benötigt wird, wenn der Farbauftrag (und somit die Deckung) in bestimmten Bereichen ohnehin so hoch ist.
  • Reduktion der Trocknungszeit durch Begrenzung des Weißauszugs auf Bereiche in der PDF-Datei, die über einen Gesamtfarbauftrag hinaus gehen.
  • Reduktion des Primerauftrags für Bereiche in der Druckdatei.
  • Erzeugen eines Glanzeffekts für bestimmte Bereiche in der Druckdatei durch Hinzufügen von Lack an hellen oder dunkleren Stellen.

Die Korrektur finden Sie im Reiter Datenkorrektur eines Artikels, Auftrags bzw. Produktionsauftrags durch

  • Eingabe des Namens der Korrektur im Bereich Filter,
  • Aktivieren der Option Objekt im Bereich Kategorie,
  • Aktivieren der Optionen Erzeugen im Bereich Aktion,
  • Aktivieren der Option Schmuckfarbe im Bereich Suchen.

3. Beschreibung

Mit dieser Korrektur wird eine Separation einer ausgewählten systemweit definierten Schmuckfarbe erzeugt, die abhängig vom Gesamtfarbauftrag des Seiteninhaltes erzeugt wird. Je höher dabei der Gesamtfarbauftrag ist, desto geringer wird der Prozentwert der aufzutragenden Schmuckfarbseparation.

3.1. Voraussetzungen und Funktionsweise

Damit die Korrektur das tut, was sie verspricht, muss kein spezieller Sachverhalt gegeben sein.

Abbildung 1: Der Reiter Grundeinstellungen sowie der Reiter Erweitert der Korrektur Schmuckfarbauszug abhängig vom Gesamtfarbauftrag erzeugen

Interpretation des Graphen der Abbildung 1

Es wird ein Schmuckfarbauszug »Weiß« erstellt. Die Schmuckfarbe »Weiß«

  • wird dabei mit 100% Deckkraft für alle Bereiche erstellt deren Gesamtfarbauftrag kleiner gleich 50 % ist,
  • ab dem Gesamtfarbauftrag von 51 % wird die Deckkraft der Schmuckfarbe linear reduziert, bis
  • der Gesamtfarbauftrag den Wert von 200 % beträgt.
  • Für alle Bereiche größer 201 % Gesamtfarbauftrag wird keine Schmuckfarbseparation erzeugt.

Um den Schmuckfarbauszug abhängig vom Gesamtfarbauftrag zu erzeugen, können folgende Optionen gewählt werden:

  • Vorlage [1] – Einstellungen, die im Dialog gewählt werden, können als Vorlage gespeichert und somit auf andere Artikel/Motive angewandt werden.

Grundeinstellungen

  • Schmuckfarbe [2] – wählen Sie im Auswahlmenü jene systemweit definierte Schmuckfarbe aus, für die eine neue Schmuckfarbseparation erzeugt werden soll.
  • Renderauflösung [3] – geben Sie hier die gewünschte Auflösung in dpi ein, welche für die zu erzeugende Separation verwendet werden soll. Je höher die Auflösung ist, desto genauer werden Konturen nachgezeichnet, aber um so länger dauert auch die Ausführung. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [5] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für die Renderauflösung entnommen werden soll.
  • Tonwertkurve [4] – im Diagramm wird die anzuwendende Kurve angezeigt, die zur Erstellung der Deckkraft für die Schmuckfarbseparation abhängig vom Prozentsatz des Gesamtfarbauftrags herangezogen wird.
  • Eingabe [6] – geben Sie hier den Prozentsatz des Gesamtauftrages ein. Wird in das Eingabefehl beispielsweise 50 eingetragen, so wird für die Bildpunkte, bei denen der Gesamtfarbauftrag 0 % bis 50 % beträgt, die ausgewählte Schmuckfarbe mit der im Eingabefeld Ausgabe angegebenen Deckkraft erzeugt.
  • Ausgabe [7] – geben Sie hier den Wert für die Deckkraft des Schmuckfarbauszugs ein. Wird in das Ausgabefeld beispielsweise 100 eingetragen, so wird für Bildpunkte, bei denen der Gesamtfarbauftrag den Wert im Eingabefeld Eingabe unterschreitet, eine Schmuckfarbsparation mit einem Tonwert von 100% aufgetragen.
  • Hinzufügen [9] – fügen Sie damit einen neuen Punkt hinzu, wodurch Sie die Steilheit der Rampe in der Kurve benutzerdefiniert abändern können.
  • Lineare Kurve/Bezierkurve [10] – bestimmen Sie damit, ob die Kurve nur aus Eckpunkten oder ob die Kurve aus Bezierkurven aufgebaut werden soll.

Erweitert

  • Transparente Bereiche schützen [10] – durch Aktivierung dieser Option bleiben alle transparenten Bereiche im Motiv auch transparent. Damit wird, obwohl der Gesamtauftrag für diesen Bereich 0 % beträgt, keine Schmuckfarbe für diese Bereiche erzeugt.
  • Transparente und weiße Bereiche schützen [11] – durch Aktivierung dieser Option bleiben alle transparenten sowie weißen Bereiche – CMYK 0/0/0/0, RGB 255/255/255 sowie Graustufen 100 % – im Motiv auch transparent bzw. nicht bedruckt. Damit wird, obwohl der Gesamtauftrag für diesen Bereich 0 % beträgt, keine Schmuckfarbe für diese Bildpunkt erzeugt.
  • Schmuckfarben, die als »Ausgeben als Separation« angelegt sind, ausschließen [12] – durch Aktivierung dieser Option werden alle systemweit definierten Schmuckfarben, die als »Ausgeben als Separation« angelegt sind, von der Korrektur ausgeschlossen und somit nicht bei der Ermittlung des Gesamtafarbauftrags berücksichtigt.
  • Ebenenname [14] – vergeben Sie hier den Namen der Ebene, auf die Schmuckfarbseparation angelegt werden soll. Soll keine eigene Ebene erzeugt werden, müssen Sie den Namen aus dem Eingabefeld entfernen. Wählen Sie für den Variablen Inhalt [15] den gewünschten Platzhalter – Datenbankfeld bzw. Benutzerdefiniertes Feld – aus, woraus der Wert für den Ebenennamen entnommen werden soll.
  • Konformität der Verarbeitungsschritte nach ISO 19593-1 [14] – alle Objekte, die mit Weiß gedruckt werden, sollen standardmäßig nach ISO 19593-1 auf der Ebene White in der Gruppe Weiß des Typs White angelegt werden. Nähere Informationen zum ISO-Standard entnehmen Sie der Beschreibung Processing Steps ISO 15931-1.

3.2. Vorher/Nachher

Zum Experimentieren mit dieser Funktion können Sie auf die Beispieldatei »Sample_Spot Color Separation depending on Total Ink Coverage.pdf« zurückgreifen. Die Datei wurde in CMYK aufgebaut und beinhaltet Vektoren und Text.

Nach Anwendung der Korrektur entsteht die Datei »Sample_Spot Color Separation depending on Total Ink Coverage_End.pdf«, wo die Schmuckfarbe »White« abhängig vom Gesamtfarbauftrag aufgetragen wurde. Beachten Sie, dass die Separation auf überdruckend gestellt ist.

Abbildung 2: Links: Originaldatei; Mitte: Überarbeitete Datei, wo der Schmuckfarbseparation erzeugt wurde; Rechts: der erzeugte Schmuckfarbauszug

Artikel Update: Workflow 1.17.2 – 06/2024

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